Fragestellung: Die Leitlinien zur postoperativen Schmerzbehandlung stellen eine evidenzbasierte
und eingriffsorientierte Zusammenfassung der aktuellen Therapieempfehlungen zur Reduktion
postoperativer Schmerzen dar. Die reale Versorgung der Patienten kann dennoch unzureichend
sein und für einzelne Eingriffsarten gezielt signifikant verbessert werden (Cruz et
al. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2014). Das Ziel der vorliegenden Untersuchung
ist die Evaluation postoperativer Schmerzen in einer Universitätsfrauenklinik mittels
des QUIPS-Systems (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie, www.quips-projekt.de).
Methodik: Periodenweise erhielten konsekutive Patienten, die von Januar 2011 bis aktuell in
der Universitätsfrauenklinik Jena operiert wurden, am ersten postoperativen Tag von
einem an der Behandlung nicht beteiligten Mitarbeiter des QUIPS-Projekts einen validierten
Schmerzfragebogen. Zeitgleich wurden objektive Daten zur Schmerzbehandlung sowie demographische
Daten erhoben und in eine zentrale Datenbank eingespeist.
Ergebnis: Evaluiert werden Daten von Patienten, die die Einschlusskriterien des QUIPS-Projekts
erfüllten. Bis Februar 2016 wurden 3020 Datensätze erhoben. Weniger als 8% der Patienten
lehnten die Teilnahme an der Befragung ab. Anhand der Daten wird ein Ranking der schmerzhaftesten
Operationen erstellt. Der Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf das Auftreten von
starken postoperativen Schmerzen (NRS > 5) wird dargestellt. Die Einfluss-Faktoren
OP-Dauer, Verwendung von Drainagen, Zeitpunkt des OP-Beginns, Anwendung von innovativen
Maßnahmen zur Schmerzreduktion (Wundinfiltration, Opiatprophylaxe etc.), Alter der
Patienten werden untersucht. Die Daten sollen auf dem DGGG-Kongress vorgestellt werden.
Schlussfolgerung: Diese Studie identifiziert besonders schmerzhafte Eingriffe und definiert Risikofaktoren
für die Entwicklung starker postoperativer Schmerzen. Dadurch könnten Risikopatientinnen
zukünftig eine individualisiertere, perioperative Schmerzprävention bzw. -behandlung
erhalten.