Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - FV043
DOI: 10.1055/s-0036-1593280

Akutschmerzanalyse nach gynäkologischen Operationen: Eine unizentrische, prospektive Register-basierte Studie an 3020 Patientinnen

J Jiménez Cruz 1, K Nicolaus 1, W Meissner 2, A Mothes 1, Z Owsianowski 1, M Rengsberger 1, IB Runnebaum 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Jena, Deutschland
  • 2Friedrich-Schiller-Universität Jena, Anästhesie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland

Fragestellung: Die Leitlinien zur postoperativen Schmerzbehandlung stellen eine evidenzbasierte und eingriffsorientierte Zusammenfassung der aktuellen Therapieempfehlungen zur Reduktion postoperativer Schmerzen dar. Die reale Versorgung der Patienten kann dennoch unzureichend sein und für einzelne Eingriffsarten gezielt signifikant verbessert werden (Cruz et al. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2014). Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Evaluation postoperativer Schmerzen in einer Universitätsfrauenklinik mittels des QUIPS-Systems (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie, www.quips-projekt.de).

Methodik: Periodenweise erhielten konsekutive Patienten, die von Januar 2011 bis aktuell in der Universitätsfrauenklinik Jena operiert wurden, am ersten postoperativen Tag von einem an der Behandlung nicht beteiligten Mitarbeiter des QUIPS-Projekts einen validierten Schmerzfragebogen. Zeitgleich wurden objektive Daten zur Schmerzbehandlung sowie demographische Daten erhoben und in eine zentrale Datenbank eingespeist.

Ergebnis: Evaluiert werden Daten von Patienten, die die Einschlusskriterien des QUIPS-Projekts erfüllten. Bis Februar 2016 wurden 3020 Datensätze erhoben. Weniger als 8% der Patienten lehnten die Teilnahme an der Befragung ab. Anhand der Daten wird ein Ranking der schmerzhaftesten Operationen erstellt. Der Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf das Auftreten von starken postoperativen Schmerzen (NRS > 5) wird dargestellt. Die Einfluss-Faktoren OP-Dauer, Verwendung von Drainagen, Zeitpunkt des OP-Beginns, Anwendung von innovativen Maßnahmen zur Schmerzreduktion (Wundinfiltration, Opiatprophylaxe etc.), Alter der Patienten werden untersucht. Die Daten sollen auf dem DGGG-Kongress vorgestellt werden.

Schlussfolgerung: Diese Studie identifiziert besonders schmerzhafte Eingriffe und definiert Risikofaktoren für die Entwicklung starker postoperativer Schmerzen. Dadurch könnten Risikopatientinnen zukünftig eine individualisiertere, perioperative Schmerzprävention bzw. -behandlung erhalten.