Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A8
DOI: 10.1055/s-0036-1593903

Aktuelle Aspekte der Mechanotransduktion

R Crevenna 1, M Keilani 1, L Kalcsics-Gallei 1, W Schaden 1
  • 1Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Universität Wien

Hintergrund:

Physikalische Reizserien können zur Aktivierung adaptationsphysiologischer Mechanismen führen.

Mechanotransduktion, die Übertragung mechanischer Reize auf Gewebe, Zellen und Extrazellularmatrix (z.B. durch Massagen, Ultraschalltherapie, Kraft- und Vibrationstraining, Stoßwellentherapie) mit Transduktion in eine biologische Antwort/Reaktion spielt für Regulation, Regeneration und Adaption, Biostimulation und Aktivierung diverser Kaskaden, die mittelbar regenerativen und adaptiven Charakter haben, eine wesentliche Rolle.

Methoden:

Darstellung der Mechanotransduktionstherapie mittels der medizinischen Ganzkörperliege mit biomechanischer Wellentechnologie (EvoCell®).

Ergebnisse:

Hier kommt es zu vertikalen Hüben/Vibrationen durch niederenergetische Stoßwellenenergie. Eine Anwendungsbeobachtung an tausenden Patienten zeigte positive Effekte bei muskuloskeletalen Indikationen sowie eine gute Kombinierbarkeit mit krankengymnastischen sowie manualtherapeutischen Maßnahmen. Die muskuläre und vegetative Tonussenkung mit Schmerzreduktion (als Akutwirkung) sowie die Stimulation von Regenerations- und Wiederherstellungsprozessen (als subakute Wirkung) scheinen hier Wirkprinzipien zu sein. Derzeit erfolgt eine Studie zur Akzeptanz, Effektivität und Effizienz einer Schmerzbehandlung an einem Kollektiv mit unspezifischem Rückenschmerz, die in ihrer Rationale durch eine bereits publizierte Anwendungsbeobachtung (Haag T et al. International Journal Of Engineering Research and General Science. 2016; 2(1):144 – 149) gestützt wird.

Schlussfolgerungen:

Aktuelle Forschungsprojekte fokussieren auf Themen wie Schmerz, Beckenbodeninsuffizienz und Inkontinenz (Crevenna et al. Wien Med Wochenschr. 2016 Jun 24. [Epub ahead of print]), Sexualfunktionsstörungen, Myopenie/Sarkopenie und Sturzprävention, Stressmanagement, „Return to work“ sowie Krebsrehabilitation.