Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A17
DOI: 10.1055/s-0036-1593912

Physikalisch-medizinisch rehabilitative Modalitäten – Effektivität und Effizienz

F Hartl 1
  • 1Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation, Ordination Wien

Hintergrund:

Selbstverstärkende Kreisläufe auf körperlicher (Muskelgrundspannung, Bewegungs- und Haltungsmuster), psychischer (seelische Belastung durch Schmerz) und sozialer Ebene (Belastung sozialer Kontakte) führen zur Eskalation.

Methoden:

Modalitäten dämpfen die selbstverstärkende Rückkoppelung Symptom-Einstellungsstörung-Symptom:

  • Energieübertragung thermisch/elektromagnetisch (wie Wärme, Kälte, Magnetfeld, Licht)

  • Elektrotherapie (z.B. zur Schmerzbehandlung, Muskelstimulation, Einbringen von Medika-menten)

  • Mechanotherapie (z.B. Ultraschall, Hydrotherapie).

Ergebnisse/wissenschaftliche Nachweise:

Seitens der Wiener Univ. Klinik f. PMR und der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ÖGPMR erstellte Literaturübersichten weisen die Wirksamkeit der Behandlung mit Modalitäten/Bewegungstherapie nach; siehe www.oegpmr.at.

Für 600 Arbeiten sind Evidenzgrad, Studienhierarchie, Wirksamkeitsevidenz und Aussage (wirksam, Unwirksamkeit, inkonklusiv) dargelegt;

Indikationsbezogene Zuordnung siehe: http://www.orientierungshilfe-pmr.at.

Das Fehlen eines Wirksamkeitsnachweises einer bestimmten Klasse ist jedoch kein Beweis für die Unwirksamkeit.

Schlussfolgerungen:

Durch Deeskalation gewinnt die Resilienz wieder die Oberhand. Der stabilisierte Zustand hat weit über den Zeitraum der Intervention hinaus Bestand. In Österreich können dadurch pro Jahr ca. 456 Mio. Euro an Krankenstandskosten eingespart werden.