Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594048
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Relevanz statistisch ermittelter Palliativkriterien bezüglich der verbliebenen Lebenszeit geriatrischer Patienten

H Frohnhofen
1   Kliniken Essen Mitte, Essen, Deutschland
2   Universität Witten Herdecke, Witten, Deutschland
,
O Hagen
3   Augusta Krankenanstalt Bochum, Bochum, Deutschland
,
J Schlitzer
1   Kliniken Essen Mitte, Essen, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Dezember 2016 (online)

 

Hintergrund:

Eine verlässliche klinische Identifikation von geriatrischen Patienten mit überwiegend palliativmedizinischem Versorgungsbedarf ist nach wie vor eine Herausforderung. Statistisch ermittelte Parameter scheinen plausibel diese Patientengruppe zu beschreiben, jedoch fehlen bisher klinisch relevante Validierungsdaten.

Methodik:

Wir führten eine Nachbeobachtung durch Hausarztkontaktierung bei 164 Patienten mit einem medianen Lebensalter von 83 Jahren durch. Während des stationären Aufenthaltes waren die Kriterien Bettlägerigkeit, Tagesschläfrigkeit und Verlust der Aktivitäten des täglichen Lebens im Rahmen des geriatrischen Assessments erfasst worden.

Ergebnis:

85 (52%) Patienten erfüllten keines, 20 (12%) Patienten ein, 21 Patienten 2 (13%) und 38 (23%) Patienten alle drei Kriterien. Die mediane (IQR) Überlebenszeit war bei keinem Kriteriem 156 (48 – 230) Wochen, bei einem Kriterium 100 (33 – 154) Wochen, bei zwei Kriterien 25 (5 – 98) Wochen und beim Vorliegen von drei Kriterien 17 (7 – 98) Wochen (p < 0,01).

Schlussfolgerung:

Bei dieser kleinem Gruppe von geriatrischen Klinikpatienten korrelieren klinische Parameter mit der verbleibenden Lebenszeit. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob zusätzliche Parameter die Prognoseschätzung verbessern und welche Symptome diese Patienten zeigen.