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DOI: 10.1055/s-0036-1594455
Aus der Redaktion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. März 2017 (online)

Langer Atem
Uwe Koch ist ein Geschäftsführer mit enger Bindung zu seinem Haus – kein kühler Manager,
der nur auf Karriere aus ist. Umso schwerer fiel es uns, seinen Wunsch abzulehnen.
Er möchte nicht, dass sein Robert-Koch-Krankenhaus in Apolda als Beispiel dient im
Artikel über den Kliniksimulator (Seite 34). Hintergrund: Als der Ersatzkassenverband vdek vor einem Jahr Kochs Haus (195 Betten)
zusammen mit anderen Kliniken als verzichtbar listete, hatte er zu kämpfen mit diversen
Anfragen von potenziellen Bewerbern und Patienten. Nun sei gerade Ruhe eingekehrt,
und dann diese Geschichte in der kma – da nütze es auch nichts, dass der Autor Harald
Englisch mit mathematisch hergeleiteten Argumenten dem vdek widerspreche. Kochs Missbehagen
ist verständlich. Doch unsere Aufgabe ist es, über die Branche zu informieren. Blind
hinwegmähen über Bedenken aber wollen wir nicht. Deshalb ergänzen wir an dieser Stelle:
Das Robert-Koch-Krankenhaus ist wirtschaftlich gesund und wurde gerade in den neuen
Thüringer Landesbettenplan aufgenommen. Außerdem hat es bei der TK-Patientenbefragung
2014 in der Gruppe der mittelgroßen Krankenhäuser den 1. Platz erhalten in fünf Qualitätsdimensionen,
darunter das Behandlungsergebnis und die medizinisch-pflegerische Versorgung. Vielleicht
hängt Kochs Erfolg mit seiner Bindungsfähigkeit zusammen? Seit 1992 führt er die Geschäfte
des Hauses. Bernhard Ziegler, seit Mitte der 90er Jahre Krankenhausdirektor des Klinikums
Itzehoe, ist noch so ein Beispiel. Fallen Ihnen, liebe Leser, weitere ein? Ist Langjährigkeit
ein Garant für eine erfolgreiche Geschäftsführung? Sagen Sie uns Ihre Meinung – das
wäre ein Thema für eine der nächsten Ausgaben.
Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Kirsten Gaede
Kirsten Gaede, kma-Chefredakteurin