Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598291
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
ILD und Transplantation – Claus Neurohr/München, Francesco Bonella/Essen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lungentransplantation bei Patienten mit bestehender Pirfenidontherapie: eine Fallstudie

G Leuschner
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
F Stocker
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
T Veit
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
N Kneidinger
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
F Ceelen
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
P Arnold
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
D Munker
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
S Matthes
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
J Behr
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
,
C Neurohr
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Dzl)
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Hintergrund:

Pirfenidon ist eine zugelassene Therapie für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF). Es konnte gezeigt werden, dass Pirfenidon den Verlust an Vitalkapazität (VK) bei der IPF signifikant reduziert. Bisher sind jedoch die Folgen einer Pirfenidontherapie auf das postoperative Risiko bei einer Lungentransplantation (LuTX) unbekannt.

Patienten und Methoden:

Unsere Studie schloss alle Patienten mit IPF am Klinikum Großhadern in München ein, die von 06/2012 bis 06/2016 unter Pirfenidon-Therapie lungentransplantiert wurden. Lungenfunktionstestung, Komorbiditäten und der post-Transplantationsverlauf wurden untersucht.

Ergebnisse:

Unsere Fallstudie schloss 11 Patienten ein, davon 8 Männer (73,8%). Das mittlere Alter bei LuTX war 61,0 ± 2,7 Jahre und die Patienten hatten Pirfenidon zuvor für 29,4 ± 13,1 Monate eingenommen. Die mediane Nachbeobachtungszeit nach LuTX betrug 26,4 Monate (2 – 84 Monate). Die häufigsten Komorbiditäten waren die pulmonale Hypertonie (n = 6; 54,5%), arterieller Hypertonus (n = 6; 54,5%) und eine koronare Herzerkrankung (n = 5; 45,5%).

Die mittlere VK vor LuTX betrug 41,2 ± 13,9% pred., die Totalkapazität 46,3 ± 9,0% pred. und die Diffusionskapazität 21,7 ± 1,4% pred.. 7 Patienten (63,6%) bekamen eine Einzellungentransplantation. Die häufigsten postoperativen Komplikation waren Revisionen (n = 5; 45,5%) und transfusionspflichtige Blutungsanämien (n = 4; 36,4%). Bei 5 Patienten (45,5%) wurde intra-operativ eine ECMO angewandt und bei 1 Patient (9,1%) eine post-operative ECMO. Nach einer mittleren Zeit von 1,2 Tagen (1 – 5 Tage) post-LuTX erfolgte die Extubation.

Das 30-Tagesüberleben und das 6-Monatsüberleben betrug jeweils 100%. Im ersten Jahr verstarben zwei Patienten (Sepsis und invasive Aspergillose, post-OP Tag 206 und 322), woraus sich ein 1-Jahresüberleben von 81,8% ergibt.

Schlussfolgerung:

Unsere Daten geben keine Hinweise darauf, dass unter Pirfenidon-Therapie ein erhöhtes post-operatives Risiko bei LuTX besteht.