Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598434
Freie Vorträge – Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Ausgewählte Highlights der pneumologisch-infektiologischen Forschung – Sebastian R. Ott/Bern, Barbara Kalsdorf/Borstel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schnelle und sichere Identifizierung einer bakteriellen Infektion aus Headspace von frischen Proben, Bakterienkulturen und Ausatemluft

G Becher
1   Becherconsult GmbH, Fue
,
R Purkhart
2   Graupner Medizintechnik GmbH & Co Kg, Becherconsult GmbH, Ifu Institut für Diagnostik
,
C Steppert
3   Klinikum Bayreuth
,
I Steppert
3   Klinikum Bayreuth
,
S Schimanski
3   Klinikum Bayreuth
,
R Graupner
4   Graupner Medical Solutions GmbH
,
W Schüler
5   Step Sensortechnik und Elektronik Pockau GmbH
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Einleitung:

Durch die wachsende Zahl multiresistenter Keime wird die Etablierung kostengünstiger Testverfahren zu einer Notwendigkeit. Mit etablierten Methoden benötigt man für eine abschließende Bewertung des bakteriellen Befalls bis zu drei Tage.

Methoden:

Es wurde gezeigt, dass mit einem Serienmuster einer MCC-IMS (Ionenbeweglichkeitsspektrometer) spezifische volatile Marker im Headspace von Flüssigkulturen nachweisbar sind. Die Auswertung erfolgte mit einem patentierten Verfahren nach dem Prinzip der Support Vector Machine und der Clusteranalyse.

Jede Einzelkultur stammte von einer anderen Probe. Der tatsächliche bakterielle Befall wurde zum Vergleich traditionell bestimmt.

Ergebnisse:

Sowohl vom unbewachsenen Nährboden als auch bei Beimpfung mit einem Keim wurden schon innerhalb von 30 Minuten unterschiedliche Spektren aufgenommen, in denen bis zu 400 Peaks nachweisbar waren, in Abb. 1 wird beispielhaft eine Zeitreihe über 1 Tag gezeigt:

Zoom Image
Abb. 1: Zeitreihe eines Clusters für MRSA: 1: < 30 min, 2: 1h; 3: 2h; 4: 3h; 5: 4h; 5 24h; 7: unbew. Kontrolle

Schlussfolgerung/Ausblick:

Es ist möglich, mittels IMS-Spektrogrammen mit der Clusteranalyse, wobei jedes Cluster einen konkreten Analyten repräsentiert, alle untersuchten Keime vom unbeimpften Nährboden zu unterscheiden und voneinander und (p < 0,05). Weiter ist es möglich, bei Vorhandensein von entsprechenden positiven Vergleichsproben, auch Infektionen in der Atemluft direkt zu erkennen. Die Methode ist geeignet, den Aufwand und Zeitbedarf für ein mikrobiologisches Screening wesentlich zu verringern.