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DOI: 10.1055/s-0037-1599185
Sentinel Node Biopsie (SNB) mittels Indocyaningrün (ICG) und Fluoreszenz Imaging beim Endometriumkarzinom mit Da Vinci (Si): Eine Single-Institut-Analyse
Publication History
Publication Date:
06 April 2017 (online)
Fragestellung:
Um festzustellen, welche Patientinnen von einer adjuvanten Therapie profitieren können, wird üblicherweise ein operatives Staging des histologisch gesicherten Endometriumkarzinoms mit pelviner bzw. paraaortaler Lymphonodektomie durchgeführt. Die systematische retroperitoneale Lymphonodektomie erhöht jedoch die Morbidität; Lymphozelen, Lymphödeme und kurz- oder langfristige neuralgiforme Schmerzzustände treten häufiger auf.
Material und Methodik:
Vierzehn Patientinnen mit Endometriumkarzinom G2 oder G3 wurden prospektiv robotertechnologisch hysterektomiert und beidseits adnektomiert. Dabei wurde die SNB nach Robotic-Fluorescence-Imaging-Darstellung durchgeführt. Alle Patientinnen erhielten 4 ml ICG (1,6 mg/ml) als zervikale Injektion bei 3 und 9 Uhr (2 ml pro Seite, 1 ml oberflächlich submukös, 1 ml tief ins zervikale Stroma mit einer 22G Spinalnadel). Die Injektion erfolgte vor der Portplatzierung und dem Docking der Roboterplattform. Zwischen zervikaler Injektion und Beginn der Präparation des Wächterlymphknotens vergingen durchschnittlich 20 Minuten.
Ergebnisse:
Bei zwölf von vierzehn Patientinnen wurden bilaterale pelvine bzw. paraaortale Wächterlymphknoten mit der Fluoreszenzdarstellung entdeckt. Die Detektionsrate lag somit bei 86%. Durchschnittlich wurden 7 (85/12) Sentinellymphknoten aufgefunden. Nur eine Patientin hatte jeweils einen positiven pelvinen Wächterlymphknoten auf beiden Seiten, alle in der anschließenden systematischen Lymphonodektomie entfernten Lymphknoten waren negativ (38). Die Histologie dieser Patientin: G2 pT1a pN1(S) M0 R0 L1 V0 Pn0. Fünf Patientinnen mit Endometriumkarzinom G3, inklusive einem serösen Typ, hatten keine Lymphknotenmetastasen.
Diskussion und Schlussfolgerung:
Die Fluoreszenz-Imaging-Methode mit ICG entdeckt zuverlässig bilaterale Wächterlymphknoten bzw. Metastasen in denselben und scheint sicher und praktikabel zu sein. Die Sentinelnode-Darstellung hat das Potenzial die Morbidität zu reduzieren und die histopathologische Beurteilung der identifizierten Lymphknoten bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom zu optimieren.