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DOI: 10.1055/s-0037-1601937
TIPP TAPP-Gesund ins Leben wird Teil der Langzeitstudie BRISE in der Stadtgemeinde Bremen
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Das seit 2008 bestehende Hausbesuchsprogramm TIPP TAPP des Gesundheitsamtes Bremen dient der Verbesserung des Kindeswohls. Es bietet Eltern mit neugeborenen Kindern Beratung zu gesundheitlichen Themen an und vermittelt hilfreiche Angebote im Stadtteil. Nach der Erweiterung durch die Bundesinitiative Frühe Hilfe 2013 steht nun ein weiterer Ausbau im Rahmen der Langzeitstudie BRISE – „Bremer Initiative zur Stärkung der frühkindlichen Entwicklung“ – an.
Der sozialraumorientierte Arbeitsansatz des homebased angelegten Projektes TIPP TAPP kombiniert eine niedrigschwellige, primärpräventive Gesundheitsberatung für Familien mit Babys und das Screening auf Support-Anforderungen an die Jugendhilfe in sozial benachteiligten Gebieten der Stadtgemeinde Bremen. Stadtteil-Kinderkrankenschwestern des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes besuchen Familien mit ihren Babys im Alter von 6 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten. Das Angebot ist freiwillig.
Mehr als die Hälfte der Eltern nehmen das Angebot eines Hausbesuchs im Neugeborenenalter an. Häufige Beratungsthemen zur Stärkung der elterlichen Kompetenz und der Versorgung des Säuglings sind: Schlafen, Stillen, Pflege, Förderung und Entwicklung, Unfallprävention, Angebote im Stadtteil. Insbesondere die Themenfelder Eltern-Kind-Beziehung, soziale Lage der Familie mit Wohnraum- und Hygienebedingungen werden häufig durch die besuchende Kinderkrankenschwester angesprochen und Informationen zur Unterstützung bereitgestellt.
Jugendhilferelevante Problemlagen werden frühzeitig erkannt. 2015 erfolgte in 19 von 1.275 Fällen (1,5%) die Meldung ans Jugendamt zur weiteren Unterstützung, 2 davon ohne Einverständnis der Eltern.
Eine Evaluation des Projektes TIPP TAPP erfolgt im Rahmen der Langzeitstudie BRISE, die am 01.12.2016 startet. BRISE ist die „Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung“ zur Weiterentwicklung frühkindlicher Bildung und Förderung von Kindern von Geburt bis zur Schule, um die Frage zu klären, inwieweit Präventionsketten bei sozial benachteiligten Kindern zu einer sozial- emotionalen und kognitiven Verbesserung der Entwicklung führen.