Gesundheits- und Entwicklungsscreening im Kindergartenalter – GESiK

Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) ist die einzige Untersuchung, die alle Kinder eines Jahrgangs unabhängig vom sozialen- und Migrationsstatus erreicht. Sie bietet damit für alle Kinder die gleiche Chance, dass Entwicklungsverzögerungen oder körperliche Einschränkungen erkannt und weitere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen veranlasst werden. Derzeit wird die SEU in Bayern im letzten Kindergartenjahr bis kurz vor Schulbeginn durchgeführt. Sie beinhaltet für alle Kinder ein Schuleingangsscreening durch eine sozialmedizinische Assistentin (SMA). Auffällige Screening-Befunde aus dieser Untersuchung werden den Eltern von den SMAs mitgeteilt und sollen vom Kinder-, Haus- oder Facharzt abgeklärt werden. Eine Untersuchung durch einen Arzt im Gesundheitsamt ist nur in besonderen Fällen vorgesehen. Vor diesem Hintergrund wird derzeit in einem Pilotprojekt ein neues Konzept für ein Gesundheits- und Entwicklungsscreening im Kindergartenalter (GESiK) erprobt, das die SEU in Bayern gegebenenfalls ersetzen soll. Neben einem erweiterten, standardisierten und normierten Entwicklungsscreening durch die SMA im vorletzten Kindergartenjahr beinhaltet das neue Konzept eine Untersuchung aller Kinder mit auffälligem Screeningbefund durch einen Arzt im Gesundheitsamt, der auffällige Befunde des Screenings in der Zusammenschau interpretiert und bewertet und die Eltern ggf. berät. Bei Bedarf erfolgt eine weitere ärztliche Untersuchung im Gesundheitsamt im Jahr vor Schulbeginn. So können die Kinder rechtzeitig und länger gefördert werden, insbesondere im Vorkurs Deutsch.