Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1601975
4. Mai 2017
Freie Themen – Versorgung 1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Innovative medizinische Versorgungskonzepte (IMV) in Bayern – Zwischenbilanz und Weiterentwicklung der Förderrichtlinie IMV

N Raible
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg
,
E Voigtländer
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg
,
T Ewert
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg
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Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung ist erforderlich, um den Herausforderungen in Folge des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts adäquat begegnen zu können. Insbesondere die Zunahme an älteren, multimorbiden Patienten mit erhöhtem Behandlungs- und Pflegebedarf prägt die zukünftige Versorgung. Auch die unterschiedliche Versorgungssituation in strukturschwachen, ländlichen oder städtischen Regionen stellen neue Anforderungen an die Versorgung dar. Innovative Versorgungsformen sind daher erforderlich, um Strukturen und Prozesse zu entwickeln und zu erproben, die den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Dieses Ziel hat die Förderrichtlinie „Innovative medizinische Versorgungskonzepte“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

Methode::

Seit dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie am 1. Oktober 2013 wurden 14 Projekte gefördert. Die Projekte und Anfragen werden retrospektiv betrachtet und ausgewertet. Auf Basis der bisherigen Anfragen und Projekte sowie den Erfahrungen der Förderstelle „Innovative medizinische Versorgungskonzepte“ im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, werden fördernde und hemmende Faktoren für eine Förderung identifiziert.

Ergebnis::

Die eingereichten Projektideen waren bislang häufig von dem vor Ort wahrgenommenen Bedarf abhängig. Vor allem die Förderung von bereits verfügbaren Versorgungsstrukturen, die zur Regelversorgung zählen, wurde nachgefragt. Auch die Konzeption eines innovativen Versorgungsprojektes und die Einhaltung der formalen Anforderungen stellten Herausforderungen an viele Antragsteller. Ein hoher Bedarf an Projektbegleitung in Folge notwendiger Anpassungen der innovativen Komponenten war gegeben. Die genannten Faktoren dienen u.a. als Ansatzpunkte für eine Überarbeitung der Förderrichtlinie, die ein breiteres Spektrum an Projekten ermöglichen soll.

Schlussfolgerung::

Der Prozess war ein wichtiger Impulsgeber für die neue Förderrichtlinie „Innovative medizinische Versorgungskonzepte“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Sie soll es ermöglichen, Faktoren für die Förderung von innovativen Versorgungsprojekten zu optimieren und innovative Ideen im Rahmen der Projektförderung voranzubringen, um auch zukünftig eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherstellen zu können.