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DOI: 10.1055/s-0037-1602460
Okkulte Orbitale Metastasierung von Ductal Brustkrebs: ein Fallbericht und Überprüfung der Literatur
Publication History
Publication Date:
09 May 2017 (online)
Die Orbita ist ein seltener Metastasierungsort, am häufigsten wurden orbitale Metastasen beim Mammacarcinom beschrieben. Es wird der Fall einer 39-jährigen Patientin mit orbitaler Metastase links präsentiert. Sie war im Zustand nach Mammacarcinom 5 Jahre zuvor (pT1c, pN3a, G3, cM0, L1, V0, R0, NST) [Hormonrezeptoren positiv und HER-2/neu-Status negativ]. Die Patientin hatte eine adjuvante CTx und eine Radiatio der Mamma und LAW; zum Zeitpunkt der Neudiagnose der Orbitametastasierung war sie unter antihormoneller Therapie. Als Symptomatik bestanden Sehstörungen links und ein periorbitales Ödem. In der craniellen MRT bestand der Verdacht einer linksseitigen Tumorinfiltration subdermal und dermal bis intraorbital nahe dem Musculus rectus unterhalb des Bulbus oculi. Der Verdacht wurde mit der offenen Biopsie histologisch bestätigt. Zunächst erfolgte eine stereotaktische Radiatio (gamma knife) und aufgrund eines raschen orbitalen Lokalrezidivs eine Orbitaexenteration (incl. periokulärem Weichtgewebe). Das Auftreten von Sehstörungen und lokalen periorbitalen und orbitalen Beschwerden bei Patientin im Z.n. Mammacarcinom, insbesondere bei Z.n. high risk-Carcinomen, wie beim vorliegenden Casus, sollte frühzeitig zu einer Abklärung führen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um den Mechanismus dieser Metastasierung, die tumorbiologischen Eigenschaften solcher Metastasen und einen eventuellen Organotropismus zu klären.
Schlüsselwörter:
Brustkrebs, orbitale Metastasen.