Z Gastroenterol 2017; 55(05): e1-e27
DOI: 10.1055/s-0037-1603062
Kategorie „Grundlagen-orientierte Forschung“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss von Wnt-Modulatoren auf die Expression von Somatostatin-Rezeptoren in neuroendokrinen Tumorzelllinien

M Peschka
1   Medizinische Klinik II, Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Würzburg
,
D Rogoll
1   Medizinische Klinik II, Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Würzburg
,
R Werner
2   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Würzburg
3   Johns Hopkins Medical Institution, The Russell H Morgan Department of Radiology and Radiological Science, Division of Nuclear Medicine, Baltimore, United States
,
M Scheurlen
1   Medizinische Klinik II, Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Würzburg
,
T Kudlich
1   Medizinische Klinik II, Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Würzburg
,
A Weich
1   Medizinische Klinik II, Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Würzburg
4   Comprehensive Cancer Center Mainfranken
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 May 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die Somatostatin Rezeptoren SSTR2a und SSTR5 an der Zelloberfläche neuroendokriner Tumore (NET) weisen die höchste Bindungsaffinität für Somatostatinanaloga auf, jedoch treten insbesondere i.R. von Langzeittherapien Expressionsverluste auf. Ziel dieser Studie war es daher, den Einfluss von Wnt-Modulatoren auf die Expression von SSTR2a und SSTR5 zu untersuchen.

Material und Methoden:

Der Einfluss von Wnt-Modulatoren (der Wnt-Inhibitoren Quercetin und 5-aza-2'-deoxycytidine sowie des Wnt-Aktivators LiCl,) auf die Expression von SSTR2a und SSTR5 wurde in zwei humanen NET Zellinien (BON-1 und QGP-1) untersucht. In Vorversuchen waren optimale Konzentrationen und Inkubationszeiten der jeweiligen Modulatoren bezüglich ihres Effektes auf die Genexpression der Somatostatinrezeptoren ermittelt worden. Die Expressionsunterschiede wurden mit qRT-PCR, Western Blot und Immunhistochemie untersucht.

Ergebnisse:

Als Antwort auf die Behandlung mit den Wnt-Inhibitoren Quercetin und 5-aza-2'-deoxycytidine zeigte sich ein signifikanter Anstieg sowohl der Expression von SSTR2a als auch von SSTR5. Die Inkubation mit dem Wnt-Aktivator LiCl hingegen führte zu einer Abregulation von SSTR2 und SSTR5.

Zusammenfassung:

Wnt-Inhibitoren führen zu einem signifikanten Anstieg der SSTR2a- und SSTR5- Expression auf humanen NET Zelllinien, Wnt-Aktivator-Inkubation führt hingegen zu einer Abregulation. Der Einsatz von ausgewählten Modulatoren der Wnt-Modulation könnte somit einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung bestehender, SSTR-gerichteter Therapien mit Somatostatinanaloga leisten.