Zentralbl Chir 2017; 142(S 01): S67-S112
DOI: 10.1055/s-0037-1605475
Vorträge
Sitzung: RATS
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Implementierung des robotorassoziierten Operierens in einer universitären Thoraxchirurgie

L Maier
1   Herz- und Thoraxchirurgie, Universitatsklinikum Jena
,
T Sandhaus
1   Herz- und Thoraxchirurgie, Universitatsklinikum Jena
,
T Doenst
1   Herz- und Thoraxchirurgie, Universitatsklinikum Jena
,
M Steinert
1   Herz- und Thoraxchirurgie, Universitatsklinikum Jena
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Publication History

Publication Date:
04 October 2017 (online)

 

Hintergrund:

Wir präsentieren im Folgenden unsere initialen Ergebnisse der systematischen Einführung des roboterassoziierten Operierens in unserer thoraxchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikum Jena.

Material und Methode:

Von September 2015 bis Februar 2017 führten wir an 53 Patienten 58 RATS Eingriffe durch. Diese umfassten 15 Lobektomien (25,9%), 5 Segmentresektionen (8,6%), 16 Keilresektionen (27,6%), 11 Sympathektomien (19%), davon 10 als doppelseitiger Eingriff, wiederum bei 5 Patienten in einer Sitzung, 4 Exzisionen mediastinaler Raumforderungen (6,9%), 5 Pleurektomien (8,6%) sowie 2 Dekortikationen (3,4%). Die Eingriffe wurden alle mit dem daVinciSi System von zwei zertifizierten Konsolen-Chirurgen in 3-Port-Technik durchgeführt. Das mittlere Alter betrug 57 Jahre (18 – 85 Jahre). Relevante Komorbiditäten lagen bei 74% der Patienten vor.

Ergebnis:

Die Konversionsrate betrug 3,4%. Die intraoperative Mortalität war 0%. Bei den ersten 10 Eingriffen ergab sich eine mittlere Andockzeit des Roboters an den Patienten von 25,4 min, welche sich über 16,2 min (10. – 20. Eingriff), 14,4 min (20.-30. Eingriff) auf 13,5 min als mittlere Andockzeit für die letzten 28 Eingriffe reduzierte. 43 Patienten (81%) wurden innerhalb der ersten Woche nach Operation entlassen. Die mittlere Postoperative Aufenthaltsdauer waren 5 Tage (1 – 27 Tage). Die 30-Tage Mortalität beträgt 0%.

Schlussfolgerung:

Das roboterassoziierte Operieren bietet eine sichere Alternative zur konventionellen videoassistierten Thoraxchirurgie. Anhand einfacher Eingriffe wie Sympathektomien und Staging-Untersuchungen können Prozessabläufe risikoarm erlernt und etabliert werden. Aber auch komplexe Eingriffe können nach kurzer Lernphase am Roboter durchgeführt werden. Die RATS Eingriffe sind mit kurzen Aufenthaltsdauern und geringer postoperativer Komplikationsrate assoziiert.