Pneumologie 2018; 72(01): 79-83
DOI: 10.1055/s-0037-1613652
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endobronchialer Ultraschall in der Pädiatrie – Fallbericht zu einem hilfreichen Zusatztool

U Schmidt
1   Department für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin
,
S Eisenmann
2   Universitätsklinikum für Innere Medizin I, Abteilung Pneumologie, Universitätsklinikum Halle
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Publication History

Publication Date:
16 January 2018 (online)

 

Einleitung:

Die pneumologische Endosonografie (EBUS & EUS-B) ist ein essentieller Teil der bronchoskopischen Diagnostik. Über die Einsatzmöglichkeiten bei Kindern existieren bislang neben wenigen Einzelfallberichten nur 1 prospektive Multicenter-Studie [1] und 1 retrospektive Analyse [2].

Fallbericht:

Wir berichten von einem dreijährigen Jungen mit Mitochondriopathie und längerem Husten nach Kontakt mit einem Tbc-Indexpatienten. Die weitere Diagnostik ergab einen positiven Tuberkulintest (RT23, mm), eine Unterlappenatelektase rechts sowie bilaterale Hilusprominenz. Nüchtern-Magensäfte blieben ohne Keimnachweis. Eine Endoskopie wurde zunächst von den Eltern abgelehnt. Trotz kalkulierter Dreifachtherapie mit INH, RMP und PZA entwickelte sich nach 2 Monaten eine zunehmende Hauptbronchusstenose links. Bronchoskopisch zeigte sich eine Lymphknotenkompression als Stenoseursache. Endosonographisch (PENTAX) konnten via EBUS und EUS links mediastinal betont (Position 2L, 7 und 9) pathologische Lymphknoten, dargestellt werden, eine EUS-B-FNA erfolgte transösophageal aus der Position 7 und 9. Die EUS-B-FNA ergab eine granulomatöse Entzündung vom TB-Typ sowie in mikrobiologischer Aufarbeitung den molekularpathologischen Tbc-Nachweis. Resistenzen fanden sich nicht. Nach nun Therapieeskalation um EMB und passager Prednisolon besserten sich der Lokalbefund und Klinik.

Diskussion:

Der Verlauf zeigt, dass EBUS auch in der pädiatrischen Pneumologie hilfreich sein kann. Zur Reduktion möglicher Komplikationen sowie im Hinblick auf die Gerätelimitation hinsichtlich des begrenzenten Atemwegsdurchmessers ist bei sehr kleinen Patienten die transösophagelae Punktion zu bevorzugen (EUS-B-FNA). Eine weitergehende Diagnostik mediastinaler Lymphome ist aufgrund der Breite möglicher Ursachen empfehlenswert.

Literatur:

[1] Gilbert et al. Pediatric Pulmonology 49:807 – 815 (2014).

[2] Dhooria et al. Pediatric Pulmonology 51(10):1031 – 1039(2016)