Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2008; 02(04): 220-221
DOI: 10.1055/s-0037-1618641
Kompetenznetz Adipositas
Schattauer GmbH

Verbund LARGE - Longitudinal Childhood Adiposity Research in Germany

A. Körner
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Leipzig
,
W. Kiess
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Leipzig
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Dezember 2017 (online)

Zusammenfassung

Ziel des Verbund-Projektes LARGE ist es, primäre Einflussfaktoren und Mechanismen in der Ätiologie und Pathogenese der Adipositas im Kindesalter sowie deren Folgeerscheinungen zu identifizieren, um daraus evidenzbasierte Strategien für die Prävention und Intervention zu entwickeln.

In einem wissenschaftlichen, multizentrischen, interdisziplinären Ansatz werden endogenene (Fettgewebe, genetisch, perinatal) und exogenene (Migrationshintergrund, psychosozial) Einflussfaktoren auf die Entwicklung der kindlichen Adipositas von Faktoren in unterschiedlichen Kohorten untersucht. Der Ansatz basiert auf einer zentralen wissenschaftlichen Plattform und Datenbank, die auf Grundlage des existierenden APV-Kinder-Adipositas-Registers weiterentwickelt wird (APV-LARGE). In diese werden die identifizierten Einflussfaktoren integriert und longitudinal multizentrisch auf klinische Relevanz überprüft. Es sollen klinisch relevante Prädiktoren und Ansatzpunkte für die Entwicklung von Adipositas und eine erfolgreiche Intervention identifiziert werden. Auf Grundlage der Ergebnisse werden nationale Leitlinien für das Management für kindliche Adipositas (weiter)entwickelt.

Adipositas und deren Folgeerscheinungen führen zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität auf individueller Ebene wie auf Populationsebene. Die Prävalenz der Adipositas nimmt schon im Kindesalter zu. Derzeit sind nach den Daten der KiGGS-Studie etwa 15 Prozent der deutschen Kinder übergewichtig oder adipös*. Die hohe und weiter ansteigende Prävalenz der Adipositas im Kindesalter lässt eine erhöhte Inzidenz von Komorbiditäten bereits bei Kindern erwarten.

* Ergebnisse des nationalen Kindergesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 2007; 5/6: 736–743.