Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0037-1619130
Spiroergometrische Messungen bei erhöhter inspiratorischer Sauerstoffkonzentration (FIO2) – Die Haldane Transformation auf dem Prüfstand
Publication History
Publication Date:
21 February 2018 (online)
Spiroergometrische Messungen mit Personen, die krankheitsbedingt eine Sauerstoff-Insufflation benötigen, können unter der Anwendung erhöhter inspiratorischer Sauerstoffkonzentration (FIO2) durchgeführt werden. Die Erhöhung der FIO2 führt jedoch in der Berechnung der Sauerstoffaufnahme (VO2) zu nicht nachvollziehbaren Messergebnissen. Die Unregelmäßigkeiten der VO2-Berechnung, die bei diesen Untersuchungen mit erhöhter FIO2 auftreten, sind in der Anwendung der Haldane Transformation (HT) begründet. Die HT ist jedoch ein unentbehrlicher Korrekturfaktor in der Berechnung der VO2, allerdings bei höherer FIO2 ungenau. Eine mögliche Lösung dieses Problems könnte die Anwendung der ‚Eschenbacher Transformation‘ (ET) als Korrekturfaktor in der VO2-Berechnung sein. In dieser Studie wird untersucht, für welche FIO2 die HT und die ET Gültigkeit besitzen und plausible Daten der Sauerstoffaufnahme entsprechend der Wattleistung am Fahrradergometer zeigen. Es wurden zehn lungengesunde Probanden mit klassischer Spiroergometrie unter Normalbedingungen (FIO2= 20,9%) sowie jeweils mit der Gabe von FIO2= 40% und 80% untersucht. Die ermittelten Daten zeigen, dass hinsichtlich der Vorhersagewerte für VO2 nach Wasserman et al. (2012) die HT und die ET unter Normalbedingungen als auch bei erhöhter FIO2 von 40% Gültigkeit besitzen. Mit erhöhter FIO2 von 80% liefert die HT keine plausiblen VO2-Werte, hingegen erbringt die ET nachvollziehbare Messergebnisse. Die Verwendung der ET anstelle der HT bei spiroergometrischen Messungen mit erhöhter FIO2 lässt erwarten, dass hiermit Belastungsuntersuchungen von Patienten mit Sauerstoffversorgung zuverlässig ausgewertet werden können.