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DOI: 10.1055/s-0037-1619150
Haemoptoe bei Aortenulkus – ein Tumor-assoziierter Notfall
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Februar 2018 (online)
Hintergrund:
Eine schwere pulmonale Blutung/Haemoptoe ist eine seltene aber meist sehr dramatisch verlaufende Komplikation des Lungenkarzinoms.
Klinischer Fall:
Ein 69-jähriger Patient mit einem metastasierten Plattenepithel-NSCLC stellte sich notfallmäßig mit einer schweren Haemoptoe in unserer Klinik vor. Zuvor war er über 10 Monate mit einem PD-1-Inhibitor (Pembrolizumab) behandelt worden.
In der notfallmäßig durchgeführten CT-Diagnostik zeigt sich ein neu aufgetretenes Aortenulkus in der thorakalen Aorta descendens. Diese befand sich im Bereich der Tumorkontaktfläche zum Primärtumor, ohne dass es bisher radiologisch Hinweise für eine Tumorinfiltration in die Aorta gegeben hatte. Bei radiologischem Nachweis einer Einblutung in das periaortale Gewebe wird das Aortenulkus als Ursache der pulmonalen Blutung identifiziert. Es erfolgte komplikationslos die Implantation eines Aortenstents. Schwerwiegende Blutungen traten nachfolgend nicht mehr auf.
Diskussion:
Eine aorto-pulmonale Blutung ist eine seltene Komplikation des Lungenkarzinoms, die bei rechtzeitiger Diagnosestellung mittels Aortenstent beherrscht werden kann. Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit eines multidisziplinären Behandlungsteams, wie es in Lungenkrebszentren gegeben ist.
Die differentialdiagnostischen Erwägungen in diesem Fall werden in der Präsentation dargestellt.