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DOI: 10.1055/s-0037-1619231
Herstellerunabhängiges Lungenemphysem-Register Berlin und Brandenburg (LE Register BB) zur regionalen Versorgungsforschung der Lungenvolumenreduktion bei Patienten mit fortgeschrittener COPD
Publication History
Publication Date:
21 February 2018 (online)
Einführung:
Die Evidenz der Lungenvolumenreduktion (LVR) hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche randomisierten Studien in Bezug auf die endoskopischen Verfahren (ELVR) und chirurgischen Verfahren (LVRS) deutlich verbessert. Gleichwohl fehlt bislang ein herstellerunabhängiger Methodenvergleich.
Methode:
Emphysemzentren bestehend aus mindestens einem Thoraxchirurg und einem Pneumologen haben 2017 das LE-Register BB gegründet. Es wurden Screenings, Vor- und Nachuntersuchungen der Patienten definiert und ein Therapiealgorithmus festgelegt. Ein Ethikvotum zur Erhebung der Daten liegt vor, um alle LVR Therapien von den Zentren in einem gemeinsamen Register zu sammeln.
Ergebnisse:
Bislang haben sich 10 Behandlungszentren im LE-Register BB bestehend aus 23 Thoraxchirurgen oder Pneumologen bzw. Internisten zusammengefunden und einen Verein zur Abwicklung aller rechtlichen und wissenschaftlichen Fragestellungen gegründet. Das einheitliche Screening umfasst ein Thorax-CT gestützte QCT-Analyse, Echokardiografie, Bronchoskopie vor Intervention zur Erfassung einer kollateralen Ventilation und zur mikrobiologischen Diagnostik, Lungenfunktion mit 6-Minuten Gehtest und Befragung der Lebensqualität. Alle Zentren stimmten zu, nur Patienten ohne aktivem Nikotinkonsum zu behandeln und vor Intervention ein Bewegungskonzept zu empfehlen. Das Therapiekonzept wird in einer interdisziplinären Emphysemkonferenz anhand eines Therapiealgorithmus festgelegt. Nachkontrollen werden nach 3 und 6 Monaten und anschließend jährlich durchgeführt. Alle Daten werden im LE-Register BB erfasst und ausgewertet.
Schlussfolgerungen:
Nach der Gründungsphase hat sich regional das erste multizentrische und Herstellerunabhängige LE-Register BB etabliert. Damit wird in 12 Monaten erstmals ein Versorgungsforschungsdatensatz vorliegen, um Strukturqualität und Methodenvergleiche, wie auch weitere bislang ungeklärte Fragestellungen der LVR zu verfolgen.