Pneumologie 2018; 72(S 01): S66
DOI: 10.1055/s-0037-1619291
Sektion 8 – Schlafmedizin
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Schlafmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kardiorespiratorische Polysomnografie bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung im Vergleich zu Probanden einer Bevölkerungsstichprobe (SHIP-TREND)

K Bönsel
1   Universitätsmedizin Greifswald
,
R Ewert
2   Bereich Pneumologie, Klinik für Innere Medizin B, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsmedizin Greifswald K. ö. R.
,
A Obst
2   Bereich Pneumologie, Klinik für Innere Medizin B, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsmedizin Greifswald K. ö. R.
,
SB Felix
3   Klinik für Innere Medizin B, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
,
D Walther
4   Klinikum Karlsburg
,
T Penzel
5   Klinik für Kardiologie und Angiologie, Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
I Fietze
5   Klinik für Kardiologie und Angiologie, Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Charité-Universitätsmedizin Berlin
,
H Völzke
6   Institut für Community Medicine, Ship/Klinisch-Epidemiologische Forschung, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
,
S Gläser
7   Klinik für Innere Medizin – Pneumologie, Vivantes Klinikum Spandau
,
C Schäper
8   Pneumologie, Universitätsmedizin Greifswald
,
B Stubbe
1   Universitätsmedizin Greifswald
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Ein gestörter Schlaf trägt zu Entstehung und Progress von Erkrankungen bei. Für die Herzinsuffizienz stellen schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) einen unabhängigen Risikofaktor dar und können gleichzeitig als Symptom ausgewiesen werden (Cheyne-Stokes-Atmung). Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verschlechtern sich die nächtlichen hypoxämischen und hyperkapnischen Phasen in Kombination mit einer SBAS.

Anhand dieser Studie soll geprüft werden, wie sich die genannten Krankheitsbilder auf den Schlaf in Effizienz und Qualität auswirken und wie sich diverse Parameter (Apnoe-Hypopnoe-Index, Arousal-Index, Periodic-Leg-Movement-Index) der untersuchten Patientengruppen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung unterscheiden.

Material und Methoden:

Datengrundlage bilden die polysomnographischen Untersuchungen an 100 Patienten mit COPD, die im Rahmen der Gani_MED_COPD Studie an der Universitätsmedizin Greifswald gewonnen wurden sowie die Daten von 105 Patienten mit Herzinsuffizienz, die am Klinikum Karlsburg an einer Polysomnografie (PSG) teilnahmen. Als Kontrollgruppe dienen PSG Daten einer Bevölkerungsstudie in der Region Vorpommern (SHIP-TREND).

Kontinuierliche Daten werden als Mittelwert und Standardabweichung oder Median und Quartile dargestellt. Für bivariate Analysen werden der χ2-Test, Student's t-Test oder Wilcoxon's Rang-Summe-Test verwendet. Logistische Regressionen werden verwendet, um den Einfluss von PSG Parametern auf die Erkrankungen zu untersuchen. Die Vergleichsanalysen mit gesunden Probanden erfolgen 1:4 gematcht.

Ergebnisse:

Die Analysen zeigen, dass sich PSG Befunde bei verschiedenen Grunderkrankungen unterscheiden und dass bestimmte PSG Merkmale auf die Grunderkrankung schließen lassen. Im Vergleich zu kardiorespiratorisch gesunden Probanden lassen sich leichte, mittel und höhergradige SBAS nachweisen, die erheblichen Einfluss auf Schlafeffizienz und -qualität haben.

Schlussfolgerungen:

Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass die PSG eine ergänzende diagnostische Maßnahme mit therapeutischen Implikationen darstellt und zur Standarddiagnostik von Patienten mit kardiorespiratorischen Erkrankungen gehören sollte.