Pneumologie 2018; 72(S 01): S100
DOI: 10.1055/s-0037-1619388
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Kasuistiken II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spontane intercostale Hernie mt Weichteilemphysem

T Hardebusch
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
,
K Reißig
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
,
K Siemon
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
,
D Heyse
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
,
D Dellweg
2   Pneumologie, Krankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
,
P Haidl
3   Abt. Pneumologie II, Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Am 11.1.2017 Aufnahme wegen progredienter Belastungsdyspnoe bei bekannter COPD und Asthma bronchiale. Antibiotische Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure und Cortisonstoßtherapie bei bronchopulmonalem Infekt. Zögerliche Besserung, daher Bronchoskopie am 20.01.2017: deutliche Dyskrinie.

In Folge Verbesserung des Allgemeinzustandes, jedoch wird ein Ziehen im Bereich der linken Thoraxhälfte angegeben. Analgetische Therapie mit Novaminsulfon bei V.a. muskuloskelettaler Genese. Am 25.01.2017 Entlassung. Ambulanter Folgetermin im 14-Tageabstand vereinbart.

Am 31.01.2017 Wiederaufnahme wegen deutlich zunehmender Schmerzen linksthorakal und jetzt klinisch ausgeprägtem Hämatom. Radiologisch (CT Thorax): Hernierung zwischen der 8.-9. Rippe links bei Nachweis eines bullösen Emphysems, kein Nachweis einer Rippenfraktur). In der thoraxchirurgischen Konferenz wurde ein konservatives Vorgehen beschlossen.

Laborchemisch Erhöhung der Entzündungswerte, erneute Bronchoskopie. Bei V.a. erneuten Infekt, daher Einleitung einer antibiotischen Therapie mit Ceftazidim und Clindamycin. Bei Nachweis von MRSA im Bronchialsekret nach 5 Tagen Umstellung auf Cotrimoxazol.

Am 06.02.2017 in stabilisiertem AZ Entlassung (auch auf Wunsch des Patienten).

Am 08.02.2017 Aufnahme im auswärtigen Krankenhaus mit plötzlich aufgetretenem Weichteilemphysem. Das CT zeigt keinen Pneumothorax.

Dort erfolgte Thorakotomie mit Resektion des Bruchsackes, Reposition der Lunge und Netzeinlage.

Von dort am 16.02.2017 Verlegung in unsere Klinik.

Im Verlauf erneuter Atemwegsinfekt bei eingeschränkter Hustenclearance, letztlich dann Entlassung nach Hause ohne Rezidiv der Hernie.

Diskussion:

Eine vermutlich husteninduzierte Ruptur der Intercostalmuskulatur ist eine seltene Komplikation einer COPD. In der Folge kam es zu einem Weichteilemphysem ohne Pneumothorax. Inwieweit eine frühzeitige operative Versorgung der Muskelruptur angezeigt war, steht zur Diskussion.