Osteologie 2011; 20(01): 34-40
DOI: 10.1055/s-0037-1619970
Frakturheilung
Schattauer GmbH

Die Maus als Tiermodell in der Frakturheilungsforschung

Mouse models in fracture healing
A. Ignatius
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
V. Röntgen
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
R. Bindl
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
S. Recknagel
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
T. Wehner
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
L. Claes
1   Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Ulm
,
F. Jakob
2   Orthopädisches Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universitätsklinikum Würzuburg
,
T. Schinke
3   Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
M. Amling
3   Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht: 04. Januar 2011

angenommen: 25. Januar 2011

Publikationsdatum:
30. Dezember 2017 (online)

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Zusammenfassung

Mausmodelle werden mehr und mehr für die Frakturheilungsforschung eingesetzt. Es stehen zahlreiche verschiedene Mausstämme zur Verfügung. Zu beachten ist jedoch, dass sich die verschiedenen Mausstämme zum Teil erheblich bezüglich Knochenphänotyp und Heilungscharakteristik unterscheiden. Zudem sind auch in der Maus standardisierte und mechanisch kontrollierte Frakturmodelle obligatorisch, da die mechanischen Bedingungen das Versuchsergebnis erheblich be-einflussen. Die standardisierte Frakturfixation ist in der Maus aufgrund der geringen Skelettgröße eine technische Herausforderung. Inzwischen gibt es jedoch eine Reihe kommerziell verfügbarer Osteosynthesesysteme für das Mäusefemur, mit denen kontrollierte Studien möglich sind. Es können Marknägel, Platten oder Fixateur externe verwendet werden. Alle Systeme haben verschiedene Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl des Versuchsdesigns für die jeweilige Fragestellung berücksichtigt werden müssen. Durch diese methodischen Fortschritte werden genetisch veränderte Mausmodelle für die Forschung nutzbar gemacht. Durch Ausschalten, Über- oder sogar ektopische Expression eines einzelnen Gens in der Maus kann nicht nur seine physiologische bzw. pathologische Bedeutung, sondern auch ein möglicher pharmakologischer Effekt überprüft werden. Mausmodelle stellen damit ein sehr wertvolles Werkzeug für die Frakturheilungsforschung dar, wenn auch die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse im Großtiermodell und im Menschen überprüft werden muss.

Summary

Mouse models are increasingly used for fracture healing studies. Many inbred strains are available. The inbred strains significantly differ in bone phenotype and healing characteristics. Furthermore, also in mice standardized and mechanically controlled fracture healing models are obligate, because the mechanical conditions considerably influence the fracture healing outcome. Standardized fracture fixation techniques for the mouse are a technical challenge due to the small skeleton. However, in the meantime several different fixation devices are commercially available for the mouse femur allowing controlled fracture healing studies. Intramedullary nails, plates and external fixators can be used. All devices have various advantages and disadvantages, which should be regarded, dependeding on the scientific question to be answered. By these methodical improvements genetically modified mouse models can be used for fracture healing research. By deletion, over-expression or ectopic expression of a gene of interest its physiological or pathological role or its pharmacological effect can be investigated. Therefore, mouse models represent a very worthwhile tool for fracture healing research, even if the results have to be checked in large animal models and in human.