Rofo 2019; 191(S 01): S23-S24
DOI: 10.1055/s-0037-1682068
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT-gesteuerte osteoplastische Zementaugmentation bei Patienten mit Insuffizienzfrakturen des Os sacrum – ein prospektiver randomisierter Methodenvergleich von Radiofrequenz- und Zementsakroplastie

R Andresen
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
,
S Radmer
2   Zentrum für Bewegungsheilkunde, Facharztpraxis für Orthopädie, Berlin
,
J Andresen
3   Sigmund-Freud-Privatuniversität, Medizinische Fakultät, Wien
,
M Wollny
4   Medimbursement, Reimbursement, Tarmstedt
,
U Nissen
5   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Klinik für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie, Heide
,
H Schober
6   Klinikum Südstadt Rostock, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Rostock, Klinik für Innere Medizin I, Rostock
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war eine Vergleichsanalyse der Radiofrequenzsakroplastie (RFS) und Zementsakroplastie (ZSP) hinsichtlich Schmerzreduktion und Veränderung der Lebensqualität.

Material und Methoden:

Bei 100 Pat. mit insgesamt 168 nicht dislozierten Insuffizienzfrakturen, erfolgte eine RFS oder ZSP bei jeweils 50 Pat.. Für die RFS wurde zunächst mit einem flexiblen Osteotom der spongiöse Raum erweitert. Anschließend wurde der hochvisköse Zement in die Frakturzone eingebracht. Bei diskontinuierlicher und instrumentell gesteuerter Befüllung erfolgte unter CT-Kontrolle die Zementaugmentation. Für die ZSP wurde wie bei der RFS der spongiöse Raum erweitert. Der visköse Zement wurde dann diskontinuierlich mit einem Druckmanometer eingebracht. Zementleckagen wurden mittels CT am 1. postop. Tag detektiert. Die Schmerzintensität wurde präinterv., am 2. Tag sowie 6, 12, 18 und 24 Monate postinterv. mittels VAS bestimmt. Die Beurteilung der Pat.-selbstständigkeit erfolgte mit dem Barthel-Index, die Pat.-zufriedenheit wurde erfragt.

Ergebnisse:

Bei allen Pat. ließ sich die RFS und ZSP technisch gut durchführen. Eine Leckage konnte für die RFS Gruppe ausgeschlossen werden, in der ZSP Gruppe fanden sich 8,1% asymptomatische Leckagen. Der Mittelwert für Schmerzen lag nach VAS vor Intervention bei 8,8 in der RFS-Gruppe und 8,7 in der ZSP-Gruppe. Am 2. postop. Tag zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion mit einem Durchschnittswert von 2,4 für beide Gruppen. Nach 6 (12; 18; 24) Monaten waren diese mit 2,3 (2,2; 2,0; 2,3) für die RFS-Gruppe und 2,4 (2,3; 2,2; 2,4) für die ZSP-Gruppe stabil. Der Barthel-Index stieg signifikant von durchschnittlich 30 Punkten vor der Intervention auf 80 Punkte am 4. postop. Tag und 70 Punkte 24 Monate postinterv.. Hinsichtlich Schmerzreduktion, Verbesserung des funktionellen Status und Zufriedenheit fanden sich keine Unterschiede.

Schlussfolgerungen:

Die RFS und ZSP sind minimalinvasive Verfahren, welche eine gleich gute und nachhaltige Schmerzreduktion sowie klinische Verbesserung ermöglichen.