Rofo 2019; 191(S 01): S33-S34
DOI: 10.1055/s-0037-1682099
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strahlenexposition thorakaler CT-Untersuchungen im Kindesalter – ist ein Sub-Millisievert-Scan unter klinischen Bedingungen immer möglich?

K Bubel
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
K Altmeyer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
J Pfeiffer
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für pädiatrische Kardiologie, Homburg
,
H Abdul-Khaliq
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für pädiatrische Kardiologie, Homburg
,
T Krenn
3   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Homburg
,
A Maßmann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
A Bücker
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
P Fries
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Retrospektive Analyse der Strahlenexposition thorakaler CT bei pädiatrischen Patienten unter klinischen Bedingungen mittels eines Drittgeneration Dual-Source-Scanners (Siemens, Force) und Identifikation möglicher Faktoren, die eine Sub-mSv-Aufnahme erschweren.

Material und Methoden:

Bei 148 Patienten (Alter: MW+/-SD: 6,2+/-5,9J, Spanne: 0 – 18J) wurden 203 thorakale CT bei verschiedenen klinischen Fragestellungen durchgeführt. Überwiegend wurden High-Pitch Protokolle mit automatischer Expositionskontrolle (CareDose4D, CareKV) akquiriert. Je nach Fragestellung wurden die Aufnahmen nativ mit oder ohne Zinnfilter-Technik bzw. nach i.v. KM-Gabe mit oder ohne EKG-Synchronisation durchgeführt. Anhand der DLP-Werte wurden effektive Dosen (E) mittels alters- und kV-spezifischer Konversionsfaktoren berechnet.

Ergebnisse:

Klinische Indikationen umfassten kardiovaskuläre (n = 115) und nicht-kardiovaskuläre (n = 88) Fragestellungen (Entzündung, Tumor, angeborene Lungenerkrankungen). Die mittlere effektive Dosis für alle CT betrug E(alle)= 0,84+/-0,96 mSv (Spanne: 0,03 – 3,85 mSv). In 43/203 Fällen (21%) lag die Dosis oberhalb 1 mSv. In dieser Subgruppe waren die Patienten signifikant älter (11,29+/-5,4J vs. 4,8+/-5,1J, p < 0,001) und wurden mit höheren kV-Werten untersucht (n = 34/43 > 70 kV). Bei 8 Pat. lagen metallische Implantate (Schrittmacher, Stents, Spiralen) vor. 7 Aufnahmen erfolgten bei spezieller Fragestellung mit retrospektivem EKG-Gating. 3 Patienten waren übergewichtig. Der Vergleich zwischen kardiovaskulären (0,80+/-0,85mSv), nicht-kardiovaskuläre CT (0,79+/-1,0mSv) und CT mit Zinnfilter-Technik (0,16+/-0,14mSv) ergab für die letzteren die niedrigsten Dosiswerte.

Schlussfolgerungen:

Thorakale CT bei pädiatrischen Patienten können mittels automatischer Expositionskontrolle routinemäßig mit einer Dosis < 1mSv für ein breites Spektrum an Fragestellungen durchgeführt werden. Faktoren für eine höhere Dosis sind höheres Alter, Metallimplantate, Übergewicht sowie retrospektives Gating und der fehlende Einsatz der Zinnfilter-Technik.