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DOI: 10.1055/s-0037-1682101
Vergleich von transurethralem und suprapubischen Zugangsweg zur Miktionszystourethrografie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)
Zielsetzung:
Vergleich von transurethraler Katheterisierung (TUK) und suprapubischer Punktion (SPP) zur Durchführung der Miktionszystourethrografie (MCU) bei männlichen pädiatrischen Patienten.
Material und Methoden:
Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 311 MCU-Untersuchungen bei Jungen unter 12 Jahren erfasst. Die TUK wurde bei 213 Patienten (mittleres Alter 1,45 ± 2,35Jahre), die SPP bei 98 Jungen (2,46 ± 3,12Jahre) durchgeführt. Die Untersuchungen wurden hinsichtlich Harnblasenzugangsweg, Notwendigkeit eines Zugangswegwechsels, Komplikationsrate, Dosisparameter und Untersuchungsqualität ausgewertet. Die Komplikationen geringe (prävesikales KM-Depot, vorzeitiger Untersuchungsabbruch) und schwerwiegende Komplikationen (Fieber, Harnwegsinfektion) eingeteilt. Die Untersuchungsqualität wurde anhand einer vierstufigen Likert-Skala bewertet: Exzellent (vollständige Untersuchung bestehend aus folgenden Projektionen: Blase mit geringer und maximaler KM-Füllung, a.p., Abdomen-Aufnahme vor und nach der Miktion, dynamische seitliche Aufnahme während der Miktion), gut (eine a.p.-Projektion fehlend), ausreichend (zwei a.p.-Projektionen fehlend), nicht diagnostisch (fehlende seitliche Miktionsaufnahme).
Ergebnisse:
In 4% der Untersuchungen mit SPP war ein Wechsel zur TUK notwendig. Bei der TUK traten geringe Komplikationen in 1,8% der MCU auf, bei der SPP in 33,7%. Schwerwiegende Komplikationen wurden in 0,9% der TUK und in 2% der SPP beobachtet (p = 0,79). Die mittlere Durchleuchtungszeit und die Exposition waren bei der TUK signifikant geringer (26 ± 19 s, 0,06 ± 0,12dGy/cm2 vs. 38 ± 33 s, 0,17 ± 0,29dGy/cm2 bei der SPP; jeweils p = 0,001). Bezüglich der Untersuchungsqualität bestand kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Zugangswegen. Volle diagnostische Qualität wurde in 88% der Untersuchungen mit TUK und SPP erreicht.
Schlussfolgerungen:
Der transurethrale Zugang geht mit signifikant geringerer Strahlenexposition und weniger periprozedualen Komplikationen einher und sollte deshalb der bevorzugte Zugangsweg in der MCU sein.