Rofo 2019; 191(S 01): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0037-1682123
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostische Wertigkeit der mittels simultaner Mehrschichtanregung beschleunigten echoplanaren Diffusionsbildgebung bei gutartigen und bösartigen Brusttumoren im Vergleich zur Standardsequenz

S Ohlmeyer
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
F Laun
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
T Palm
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
R Janka
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M Uder
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
E Wenkel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Vergleich der diagnostischen Wertigkeit der mittels simultaner Mehrschichtanregung (SMS) beschleunigten diffusionsgewichteten echoplanaren Bildgebung (EPI) von malignen und benignen Läsionen der Brust im Vergleich zur nicht mittels SMS beschleunigten EPI.

Material und Methoden:

Die Studie wurde von der lokalen Ethikkommission genehmigt. 68 Patientinnen wurden mit einer zweifach mittels SMS beschleunigten EPI (1:37 min) zusätzlich zum MRT-Standardprotokoll inkl. EPI ohne SMS (2:57 min) untersucht. Bildqualität, Artefakte und die Qualität der Fettunterdrückung wurden mit einer 5-Punkte Likert Skala bewertet (1 = sehr stark bis 5 = vernachlässigbar) und der scheinbare Diffusionskoeffizient (ADC) in 72 Herdläsionen (46 Mammakarzinome und 26 gutartige Läsionen) gemessen.

Ergebnisse:

Artefakte und Signalauslöschungen waren bei beiden EPIs vernachlässigbar (ø 4,68 vs. 4,65, p = 0,52; ø 4,85 vs. 4,77, p = 0,14). In der SMS EPI gelang die Fettunterdrückung signifikant besser (ø 3,28 vs. 2,97, p < .001, r = 0,49). Für die gutartigen Läsionen war der ADC in beiden EPIs 1,86 · 10 – 3 mm2/s, für maligne Läsionen 0,90 · 10 – 3 mm2/s in der nicht beschleunigten EPI und 0,89 · 10 – 3 mm2/s in der SMS EPI. Insgesamt bestand zwischen den beiden Datensätzen kein signifikanter Unterschied zwischen den ADC-Mittelwerten (p = 0,75), auch nicht für die Fläche unter der Kurve (AUC) (SMS EPI 0,985, keine SMS 0,975). Der Cutoff für die Unterscheidung gutartige/bösartige Läsion lag bei der SMS EPI bei einem ADC von 1,42 · 10 – 3 mm2/s (Sensitivität 0,89, Spezifität 1), bei der EPI ohne SMS bei 1,32 · 10 – 3 mm2/s (Sensitivität 0,92, Spezifität 1).

Schlussfolgerungen:

Die SMS EPI erzielt die gleichen ADC-Werte bei gutartigen und bösartigen Läsionen in der Brust wie die nicht beschleunigte EPI. Bezüglich der diagnostischen Aussagekraft und den Bildartefakten besteht kein signifikanter Unterschied zwischen der EPI mit und ohne SMS. Dies zeigt, dass die SMS-Beschleunigung für die Diffusionsbildgebung in der Mamma-MR im klinischen Alltag verwendet werden kann.