Rofo 2019; 191(S 01): S58-S59
DOI: 10.1055/s-0037-1682174
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der Vorhersagbarkeit von Infarktvolumina zwischen ankunftszeit-unabhängigen und ankunftszeit-sensitiven Algorithmen der CT-Perfusion

L Pennig
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
F Thiele
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
M Perkuhn
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
C Kabbasch
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
M Schlamann
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Borggrefe
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Wenn ein signifikantes Infarkt-Mismatch in der CT-Perfusion (CTP) vorliegt, kann die Thrombektomie (TE) beim ischämischen Schlaganfall bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn durchgeführt werden. CTP-Karten können in Bezug auf die Ankunftszeit des Kontrastmittelbolus „sensitiv“ (ZSP) und „unabhängig“ (ZUP) kalkuliert werden. Ziel der Studie war der Vergleich zwischen ZSP und der seit kurzem verfügbaren ZUP in Bezug auf die Vorhersage des finalen Infarktvolumens (FIV) und der Penumbra sowie die Bestimmung optimaler Schwellwerte für ZUP.

Material und Methoden:

Retrospektive Studie an 54 Patienten-Datensätzen zwischen 2010 – 2018, die eine CT nach Schlaganfall-Protokoll inklusive CTP und Verlaufsbildgebung erhielten. CT-Scans wurden an 4 Scannern durchgeführt, das FIV wurde mittels CT und MRT bestimmt. Es erfolgte die Stratifizierung in A) nicht-therapiert (mTICI 0; n: 25) und B) erfolgreich thrombektomiert (mTICI 2b/3; n: 29). Kalkulation der CTP-Karten mittels IntelliSpace Portal (Philips, NL) unter Anwendung von ZSP und ZUP. Die Ergebnisse von ZSP (vorgegebene Schwellwerte) und ZUP (gesamte Breite von Schwellwerten) wurden in 3D mit dem FIV unter Verwendung von IntelliSpace Discovery (Philips, NL) koregistriert und die Übereinstimmung auf Voxelebene dokumentiert.

Ergebnisse:

Patientenkollektiv (MW ± SD): NIHSS = 15.34 (± 6.8), 67.02 (± 13.11) Jahre, Verlaufsbildgebung nach 2.63 (± 2.67) Tagen, n = 37/17 m/w. Unter Anwendung von ZUP wurde Penumbra (Gruppe A) am besten mittels Tmax (AUC 0.9), das FIV (Gruppe B) am besten mittels relativem CBF (AUC 0.8) bestimmt. Die Vorhersagbarkeit von Penumbra und FIV war vergleichbar zwischen ZSP und ZUP (p > 0.05) wie auch zur Literatur. Die bestimmten ZUP-Schwellwerte zeigten eine breite Verteilung.

Schlussfolgerungen:

Beide CTP-Algorithmen erlaubten eine vergleichbare Prädiktion des FIV, wobei ZUP eine gering sensitivere, jedoch nicht signifikant überlegene Assoziation zum FIV erreichte. ZUP zeigte eine breite Verteilung von Schwellwerten, so dass sich kein präziser Schwellenwert ableiten ließ.