Rofo 2019; 191(S 01): S67
DOI: 10.1055/s-0037-1682199
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bewertung einer „Smart-Linking“ Software zur computergestützten Evaluation von follow-up Ganzkörper Computertomografien bei Patienten mit ossärem Plamozytomcts

M Sieren
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
F Brenne
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Hering
2   Fraunhofer, MEVIS, Lübeck
,
T Oechtering
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
H Kienapfel
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Barkhausen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Frydrychowicz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Patienten mit ossärer Plasmozytommanifestation erhalten häufig computertomografische (CT) Verlaufsuntersuchungen. Die Beurteilung dieser Ganzkörper-CT's ist ein anspruchsvoller und zeitintensiver Prozess. Ziel der Studie war die Evaluation einer neuartigen Software zur Erstellung von elastisch registrierten Subtraktionskarten zur computergestützten Analyse von follow-up-CT's hinsichtlich der Befundsicherheit und Befundungsgeschwindigkeit.

Material und Methoden:

40 Low-dose Ganzkörper-CT-Untersuchungen von 20 Patienten (12 m, 65 ± 9j.) wurden in einer retrospektiven Archivsuche identifiziert. Die Software stellt mittels einer nichtlinearen Registrierung eine punktweise räumliche Zuordnung der CT-Bilder her. Das resultierende Differenzbild ermöglicht eine farbkodierte Darstellung von Regionen mit relevanten anatomischen Änderungen, insbesondere von wachsenden und schrumpfenden ossären Läsionen. Befundungszeit, Anzahl der korrekt bewerteten Läsionen und Krankheitsklassifikation wurden von zwei Befundern unter Verwendung eines strukturierten Befundungsprotokolls mit einer konventionellen PACS-Befundungssoftware verglichen (Befunder A: 3 Jahre Erfahrung, Befunder B: 1 Jahr Erfahrung). De novo Befundung durch einen Facharzt mit 10 Jahren Erfahrung diente als Referenzstandard.

Ergebnisse:

Die Befundungszeit bei Verwendung von Subtraktionskarten verringerte sich für beide Befunder signifikant (Befunder A: 441 ± 135 s, Befunder B: 1100 ± 397 s) im Vergleich zu konventioneller Befundung (Befunder A: 645 ± 162 s, Befunder B: 1652 ± 426 s), jeweils p < 0,001. Die Läsionserkennungsrate für Subtraktionskarten/konventionelle Befundung betrug 92%/78% für Befunder A und 87%/67% für Befunder B. Alle Patienten wurden mit beiden Methoden (7x Progressive Disease, 6x Stable Disease 7x Remission) korrekt klassifiziert.

Schlussfolgerungen:

Die semiautomische Befundung mit bewegungskorrigierten Knochensubtraktionskarten beschleunigt die Befundungszeit erheblich und ist konventioneller Befundung auch hinsichtlich der Läsionserkennung leicht überlegen.