Rofo 2019; 191(S 01): S83
DOI: 10.1055/s-0037-1682245
Poster (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CEST (chemical exchange saturation transfer) Bildgebung bei Patientinnen mit Mammakarzinom am 7 Tesla Magnetresonanztomografen

L Loi
1   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Radiologie, Heidelberg
,
F Zimmermann
2   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
A Korzowski
2   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
S Görke
2   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
P Bachert
2   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
M Ladd
2   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
,
H Schlemmer
1   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Radiologie, Heidelberg
,
S Bickelhaupt
3   Deutsches Krebsforschungszentum Heidelberg, Radiologie, Heidelberg
,
S Schott
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg
,
D Paech
3   Deutsches Krebsforschungszentum Heidelberg, Radiologie, Heidelberg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser prospektiven Arbeit ist die Amid-gewichtete Proteinverteilung im Brustgewebe mittels optimierter CEST-Bildgebung bei Patientinnen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom bei 7 Tesla. Die CEST-Bildgebung ist eine Kontrastmittel-freie Bildgebungstechnik, da Sie auf der Messung endogener Proteinsignale beruht. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Proteinverteilung innerhalb maligner Tumore im Vergleich zu gesundem Brustdrüsenparenchym untersucht.

Material und Methoden:

In dieser fortlaufenden Studie wurden bis dato drei gesunde Probandinnen ohne Vorerkrankungen in der Brust und zwei Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom (gut differenziertes invasiv muzinöses Mammakarzinom G1; mittelgradig differenziertes invasiv muzinöses Mammakarzinom G2) mittels APT (amide proton transfer) CEST Magnetresonanzmammografie an einem 7 Tesla Ganzkörper Magnetom (Siemens Healthineers, Erlangen, DE) untersucht. Die dabei verwendeten CEST-Sequenzen (297 gaußförmige Sättigungspulse, tp = 15 ms, 75 Offsets) wurden bei B1 = 0.6 und 0.9µT akquiriert. Der APT-Kontrast wurde isoliert und auf B0/B1-Magnetfeldinhomogenitäten, das Fettsignal und die T1-Relaxation korrigiert.

Ergebnisse:

Die CEST-Bildgebung ermöglichte eine Identifizierung der Tumorareale bei beiden Patientinnen. Der APT CEST Kontrast zeigte im Mammakarzinom einen deutlichen Signalanstieg auf (5.2 ± 2.6%Hz) beziehungsweise (10.1 ± 1.3%Hz) im Vergleich zum gesunden Brustdrüsengewebe mit einem Mittelwert von (3,5 ± 0.1%Hz) (p < 0.05). Somit war das Signal im Tumor im Vergleich zu dem bei gesunden Probanden gemessenen Brustdrüsengewebe um den Faktor 1,5 bzw. 2,9 erhöht.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in Mammakarzinomen ein erhöhtes APT-Signal durch lokal gesteigerte Proteinkonzentration mittels CEST-Bildgebung messbar ist. Daher könnten mit dieser nicht invasiven Methode zusätzliche Informationen über den Tumor ohne die Verwendung von Kontrastmittel generiert und ggf. die Notwendigkeit invasiver Biopsien zukünftig reduziert werden.