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DOI: 10.1055/s-0037-1682256
Transiente periiktale Diffusionsstörungen in der cMRT bei Patienten mit Status epilepticus
Publication History
Publication Date:
27 March 2019 (online)
Zielsetzung:
Der Status epilepticus ist durch nicht sistierende bzw. in kurzen Abständen wiederkehrende epileptische Anfälle charakterisiert, mit einer hohen Mortalität und Letalität assoziiert und stellt eine der häufigsten Erkrankungen auf neurologischen Intensivstationen dar. Reversible Diffusionsstörungen wurden bislang nur selten beschrieben, können sich jedoch im periiktal durchgeführten cMRT in bilateral symmetrischen Signalanhebungen des Rindenbandes äussern, die differentialdiagnostisch die Frage aufwerfen, ob es sich um die strukturelle Ursache oder eine Folge der epileptischen Aktivität handelt. Drei typische Patienten mit Epilepsie-bedingtem Status epilepticus und reversiblen Diffusionsstörungen im cMRT und die in Betracht kommenden Differentialdiagnosen werden vorgestellt.
Material und Methoden:
1.5 T-Scanner mit T1, T2, diffusions-und FLAIR-gewichteten Sequenzen periiktal und im mehrtägigen Verlauf. 21-Kanal-EEG mit Ableitungen im 10 – 20-System.
Ergebnisse:
Bei den Patienten mit Status epilepticus kamen DD u.a. eine autoimmune Encephalitis, eine extrapontine Myelinolyse, Creutzfeldt-Jakob sowie eine PRES infrage. Die deutlichen und reversiblen Diffusionsstörungen im MRT zeigen sich in allen Cortexregionen, bevorzugt jedoch mesio-temporal, in der Insel und den angrenzenden Gyri. Sie scheinen Ausdruck eines fokalen zytotoxischen und/oder vasogenen Hirnödems, einer lokalen Hyperperfusion sowie einer möglichen Störung der Blut-Hirn-Schranke zu sein.
Schlussfolgerungen:
Transiente Diffusionsstörungen können bei Patienten mit Status epilepticus in der periiktalen Phase zu differentialdiagnostischen Problemen führen, insbesondere gegenüber tumorösen, entzündlichen und demyelinisierenden Erkrankungen sowie Prionenerkrankungen und Mitochondriopathien. MRT-Verlaufsuntersuchungen sind zur Abklärung einer Reversibilität der corticalen Signalveränderungen notwendig, um unnötige, teils invasive Prozeduren zu vermeiden.