Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2007; 35(03): 213-221
DOI: 10.1055/s-0038-1622620
Heim-/Zootiere
Schattauer GmbH

DER KLINISCHE FALL: Umfangreicher Blasenstein bei einem Chuckwalla (Sauromalus obesus)

Huge cystolith in a Chuckwalla (Sauromalus obesus)
A. Sahner
,
B. Geyer
,
D. Selzer
Further Information

Publication History

Eingegangen: 03 November 2006

akzeptiert: 19 February 2007

Publication Date:
05 January 2018 (online)

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Zusammenfassung:

Gegenstand: Urolithiasis bei Echsen. Material und Methode: Fallbericht eines 14-jährigen Chuckwalla (Sauromalus obesus). Ergebnisse: Das Tier wurde wegen Anorexie sowie fehlendem Harn- und Kotabsatz vorgestellt. Palpatorisch fand sich eine ovale, harte Masse, die fast das gesamte Abdomen ausfüllte. Röntgenologisch konnte diese Umfangsvermehrung als Blasenstein identifiziert werden. Die operative Entfernung mittels Zystotomie verlief erfolgreich. Beim Fädenziehen sechs Wochen nach dem Eingriff präsentierte sich die Echse in gutem Allgemeinzustand und hatte an Gewicht zugenommen. Eine zu diesem Zeitpunkt durchgeführte Blutuntersuchung ergab keine abweichenden Werte. Trotz dieses positiven Verlaufs starb das Tier einige Wochen später. Die Ätiologie der Urolithiasis ließ sich in diesem Fall nicht eruieren. Mögliche Ursachen und verschiedene Therapieformen in Abhängigkeit von der Steingröße werden angeführt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die massiven Ausmaße des Blasensteins zeigen, dass solche Urolithen über einen langen Zeitraum ohne offensichtliche Beschwerden für das Tier bestehen können und häufig lange unentdeckt bleiben. Dies limitiert die Therapieoptionen und ist mit einer schlechteren Prognose verbunden.

Summary:

Objective: Urolithiasis in saurians. Material and methods: Case report on a 14-year-old Chuckwalla (Sauromalus obesus). Results: The animal was presented because of anorexia and lack of defecation and urination. On palpation an oval, firm mass which filled the almost the entire abdomen was discovered. This mass could be identified by radiography as an urolith. Surgical removal by cystotomy was successful. At suture removal six weeks later, the saurian was in good overall condition and had gained weight. Laboratory tests performed at this time were unremarkable. Despite this positive course the animal died a few weeks later. In this case the etiology of the urolithiasis could not be determined. Possible causes and different courses of treatment depending on the size of the urolith are discussed. Conclusion and clinical relevance: The massive size of the bladder stone demonstrates that such uroliths can exist over a long period of time without causing obvious discomfort for the animal. This results in limited therapeutic options and worsenes the prognosis.