Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2007; 35(04): 243-248
DOI: 10.1055/s-0038-1622624
Allgemeines
Schattauer GmbH

Vom Formalin zum Salz – Entwicklung und Einführung einer Konservierungslösung auf Salzbasis für anatomische Unterrichtspräparate[*]

From formalin to salt. Development and introduction on a salt-based preserving solution for macroscopic anatomic specimens
J. Friker
1   Aus dem Institut für Tieranatomie (Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H.-G. Liebich) der Ludwig-Maximilians-Universität München
,
E. Zeiler
2   und dem Institut für Nutztierwissenschaften (Vorstand: Univ.-Doz. Dr. L. Gruber), HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Österreich
,
B. J. McDaniel
1   Aus dem Institut für Tieranatomie (Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H.-G. Liebich) der Ludwig-Maximilians-Universität München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Eingegangen: 17 March 2007

akzeptiert: 07 May 2007

Publication Date:
05 January 2018 (online)

Zusammenfassung:

Gegenstand und Ziel: Am Institut für Tieranatomie I der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde unter der Leitung von Professor Liebich nach einer alternativen Konservierungsmethode für makroskopisch-anatomische Unterrichtspräparate gesucht. Als Vorgabe sollte die Konservierungslösung nahezu ungiftig sein, der Konservierungsvorgang für Unterrichtspräparate praktikabel und die Präparate für die Dauer ihrer Verwendung im Präpariersaal (maximal zwei Monate) haltbar. Material und Methode: Die Suche zielte auf eine Konservierungslösung auf Salzbasis. Es wurden zahlreiche Tests an verschiedenen Haustierspezies durchgeführt, um eine geeignete Zusammensetzung der Lösung zu finden. Danach wurde die Praktikabilität über die Parameter Fixiergeschwindigkeit, Haltbarkeitsdauer, Erscheinungsbild und Präparierbarkeit in vielen Versuchen ermittelt. Ergebnisse: Das entwickelte modifizierte Pökelverfahren eignet sich sehr gut für die Konservierung von Unterrichtspräparaten. Die Konservierungslösung ist ungiftig, preiswert und unproblematisch zu handhaben. Die Präparate behalten über Monate eine naturnahe Qualität. Klinische Relevanz: Durch das entwickelte Verfahren werden den Lehrenden und Studierenden Präparate an die Hand gegeben, die nah an die Verhältnisse (Aussehen, Konsistenz, Beweglichkeit) im lebenden Tier heranreichen. Darüber hinaus kann durch die lang anhaltende gute Qualität der Präparate die Anzahl an nötigem Tiermaterial in der Aus-, Fort- und Weiterbildung reduziert werden.

Summary:

Objective: At the Institute of Veterinary Anatomy, Munich, under the direction of Professor Liebich, a new way of preservation of macroscopic anatomical specimens for educational purpose was to be found with the objective of developing a non-toxic, easy to handle solution that would preserve the specimens for at least two months of term-time. Material and methods: The search concentrated on a salt-based preservation solution. Numerous test were performed on various species of domestic animals to find an appropriate composition of the solution. This was followed by many tests to determine practicability via the parameters time to fixation, shelf-life, appearance and handling of specimens. Results: The result is a salt-based preparation which is non-toxic, cheap, easy to handle, and which preserves the specimen quality (appearance, colour, flexibility), as close as possible to the living organism. Clinical relevance: Due to its excellent durability the newly found method provides students and teachers with life-like specimens and thus allows to reduce the number of animals required for educational purposes.

* Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H.-G. Liebich zum 65.Geburtstag gewidmet.


 
  • Literaturf

  • 1 Frewein J, Steinmann W, Müller U. Erfahrungen mit formalinarmer Fixation von Präpariermaterial und formalinfreier Konservierung von Demonstrationspräparaten. Anat Histol Embroyol 1987; (16) 250-253.
  • 2 Kurz H. Die Entwicklung moderner Konservierungsmethoden. Der Präparator 1978; (24) 180-187.
  • 3 Möhler K. Das Pökeln. Alzey: Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätte 1980: 15
  • 4 Stoff E, Nitsche I, Mayet A. Formaldehydgehalt in der Luft der Präpariersäle. Zbl Bakt Hyg I Abt Orig B 1971; 155: 60