Zusammenfassung
Chronisch-traumatische Schädigungen des Sprunggelenks gehören zu den häufigsten Technopathien
an den Gliedmaßen beim Rind. Die Prävalenz liegt heutzutage in vielen Betrieben zwischen
40 und 70%, was im Hinblick auf das Wohlergehen der Kühe bedenklich ist. Diese Schädigungen
stellen vor allem Indikatoren für die unzureichende Tiergerechtheit der Liegeboxen
und der Liegeflächen dar. Haarverlust und Dekubitalstellen an Sprunggelenken sind
zudem mit Lahmheiten und weiteren Gliedmaßenkrankheiten, aber auch Eutererkrankungen
und verringerter Milchleistung assoziiert. Deshalb haben sie nicht nur für das Wohlbefinden,
sondern auch für die Leistung von Milchkühen Bedeutung. Epidemiologische Studien und
Verhaltensuntersuchungen zeigen, dass – korrekte Abmessungen der Liegeboxen vorausgesetzt
– unter den verschiedenen Liegeflächen die Stroh-Mist-Matratze sowie Sand hinsichtlich
der Prävalenz von Liegeschäden am besten abschneiden.
Summary
Hock lesions are the most common husbandry-related disease of the locomotor system
in dairy cattle. These conditions are referred to as technopathies. The prevalence
of tarsal lesions ranges from 40 to 70% and thus, from a welfare standpoint, clearly
exceeds an acceptable level. These lesions usually indicate inadequate stall or cubicle
design in dairy barns. The presence and severity of hock lesions are associated with
lameness and other limb disorders as well as mastitis and reduced milk yield. Hock
lesions therefore influence animal welfare and production. Epidemiological and behavioural
studies have shown that a manure pack covered with straw is associated with the lowest
prevalence of lesions, followed by sand bedding, provided that the lying space is
adequate.
Schlüsselwörter
Rind - Lahmheiten - Sprunggelenk - Haarverlust - Dekubitus - Umfangsvermehrung
Key words
Cattle - lameness - hock - hair loss - decubitus ulcer - swelling