Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2012; 40(02): 129-134
DOI: 10.1055/s-0038-1623631
Case Report
Schattauer GmbH

Successful treatment of permethrin toxicosis in two cats with an intravenous lipid administration

Erfolgreiche Therapie einer Permethrinvergiftung bei zwei Katzen durch intravenöse Gabe einer Lipidlösung
M. Brückner
1   Kleintierklinik Augsburg, Fachtierärztliche Klinik für Kleintiere
,
C. S. Schwedes
1   Kleintierklinik Augsburg, Fachtierärztliche Klinik für Kleintiere
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Publication History

Eingegangen: 24 January 2011

Akzeptiert nach Revision: 20 April 2011

Publication Date:
06 January 2018 (online)

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Summary

The present work describes successful treatment of permethrin toxicosis in two cats with a novel therapy of intravenous lipid administration. Two cats presented in lateral recumbency and with generalized tremor after they had been incidentally treated with permethrin for flea control by their owners. Initial therapy consisted of diazepam, propofol, bathing, and intravenous fluids. After an initial bolus of 2 mg/kg BW pentobarbital a pentobarbital continuous rate infusion (CRI) was started. Both cats received an emulsion of 20% soybean oil and 80% olive oil, commonly used as fat component of total parenteral nutrition in humans, later in the course of therapy. A bolus of 2 ml/kg BW of the emulsion followed by a CRI of 4 ml/kg BW/h for 4 hours was administered via a jugular catheter as reported previously. One cat received two cycles of therapy with intravenous lipid whereas the other cat needed just one application. Both cats recovered completely without requiring any further treatment. In conclusion, administration of intravenous lipids for permethrin toxicosis in cats is a novel treatment approach which seems to be highly effective in shortening the recovery time for permethrin toxicosis and possibly other fat-soluble toxins.

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit beschreibt die erfolgreiche Behandlung einer Perme thrinvergiftung bei zwei Katzen mit einem neuartigen Therapieansatz, der intravenösen Verabreichung einer Lipidlösung. Beide Katzen wurden in Seitenlage und mit einem generalisierten Tremor vorgestellt, nachdem sie versehentlich von ihren Besitzern mit einem Permethrinpräparat zur Flohbekämpfung behandelt worden waren. Die Initialtherapie bestand aus der intravenösen Applikation von Diazepam und Propofol sowie Baden und intravenöser Flüssigkeitstherapie. Nach einem initialen Bolus von 2 mg/kg KM Pentobarbital wurde ein Pentobarbitaldauertropf (DTI) gestartet. Im weiteren Verlauf erhielten beide Katzen über einen zentralen Venenkatheter in der V. jugularis eine Emulsion aus 20% Sojabohnenöl und 80% Olivenöl, die herkömmlich als Fettkomponente bei der totalen parenteralen Ernährung des Menschen Verwendung findet. Begonnen wurde mit einem Bolus von 2 ml/kg KM der Lipidemulsion, gefolgt von 4 ml/kg KM/h für 4 Stunden. Bei einer Katze erfolgten zwei derartige Therapiezyklen mit dem Lipid, während bei dem zweiten Patienten nur eine Anwendung erforderlich war. Beide Katzen erholten sich vollständig ohne weitere Therapie maßnahmen. Zusammenfassend stellt die intravenöse Verabreichung von Lipiden für die Permethrinvergiftung der Katze einen neuartigen Behandlungsansatz dar. Diese erscheint äußerst effektiv bei der Ver kürzung der Erholungszeit im Rahmen einer Permethrinvergiftung und möglicherweise auch bei einer Intoxikation mit anderen fettlöslichen Toxinen.