Nuklearmedizin 1983; 22(02): 106-114
DOI: 10.1055/s-0038-1624185
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Schattauer GmbH

Zur Problematik des Nachweises einer Rhinoliquorrhoe mit 99mTc-markiertem Humanserumalbumin

Demonstration of Rhinoliquorrhoea with 99mTc-Labelled Human Serum Albumin
H. Schicha
1   Aus der Nuklearmedizinischen Abteilung, Zentrum Radiologie, Abteilung Neurochirurgie, Zentrum Neurologische Medizin, Universität Göttingen, Göttingen, Bundesrepublik Deutschland
,
P. Schürnbrand
1   Aus der Nuklearmedizinischen Abteilung, Zentrum Radiologie, Abteilung Neurochirurgie, Zentrum Neurologische Medizin, Universität Göttingen, Göttingen, Bundesrepublik Deutschland
,
Th. Schaake
1   Aus der Nuklearmedizinischen Abteilung, Zentrum Radiologie, Abteilung Neurochirurgie, Zentrum Neurologische Medizin, Universität Göttingen, Göttingen, Bundesrepublik Deutschland
,
D. Emrich
1   Aus der Nuklearmedizinischen Abteilung, Zentrum Radiologie, Abteilung Neurochirurgie, Zentrum Neurologische Medizin, Universität Göttingen, Göttingen, Bundesrepublik Deutschland
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Publication History

Eingegangen: 11 November 1982

Publication Date:
10 January 2018 (online)

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Die vorliegende Studie war konzipiert, um zu prüfen, ob in der Literatur beschriebene Verfahren zum Nachweis einer Rhinoliquorrhoe mit l3lJ-Hippuran, 13lJ-Humanserumalbumin oder 111In-DTPA auf 99mTc-markierte Radiopharmaka übertragbar sind. Hierzu wurde bei insgesamt 42 Patienten (7 mit Rhinoliquorrhoe) eine Untersuchung mit “mTc-HSA vorgenommen. Es zeigte sich, daß die Höhe der im Nasensekret nachweisbaren Aktivität und auch von einfachen Quotienten in höherem Maße von den Umständen der Injektion des Radiopharmakons und der Nasensekretion als vom vorliegen einer Rhinoliquorrhoe abhängig war. Erhöhte Impulsraten im Nasensekret, Seitenunterschiede der Impulsraten im Nasensekret sowie einfache Quotienten von Nasensekret zu Blut oder zu Speichel und deren Seitenunterschiede ergaben bei Verwendung von 99mTc-HSA keine Differenzen zwischen Patienten mit und ohne Rhinoliquorrhoe. Durch die Bildung des Quotienten aus Nasensekret und Speichel und den Vergleich des 2-Std.mit dem 6-Std.-Wert waren Patienten mit und ohne Rhinoliquorrhoe jedoch voneinander abzugrenzen. Die Sensitivität betrug 100%, die Spezifität 93% und die Treffsicherheit 94%. Das Verfahren ist einfach durchführbar. Die Verwendung von 99mTc bietet den Vorteil, daß das Radiopharmakon jederzeit zur Verfügung steht. Die Kombination mit der szintigraphischen Untersuchung lieferte häufig Zusatzinformationen auch im Falle einer Liquorfistel.

99mTc-labelled human serum albumin was used in 42 patients, 35 without and 7 with proven rhinoliquorrhoea, to combine liquor scintigraphy with the detection of liquor fistula. Since some 99mTc is split off from albumin during the time of investigation and is actively secreted by mucous membranes and salivary glands it was not possible to detect liquorrhoea by calculation of activity ratios like that of secretion of the nose to blood or saliva. But dividing the activity in the secretion of the nose by that in saliva after 2 and 6 hrs this ratio was independent of the amount of activity and had a sensitivity of 100% and a specificity of 93% in detecting a liquor fistula. Combining scintigrams of the subarachnoidal space with the search for liquorrhoea using an always available radiopharmaceutical such as labelled HSA might be attractive. In 4 of 7 patients with a liquor fistula there was additionally a pathologic result obtained with scintigraphy of the subdural space.