Nuklearmedizin 1975; 14(01): 22-36
DOI: 10.1055/s-0038-1624882
Originalarbeiten — Original Articles
Schattauer GmbH

Minimale kardiale Transitzeiten bei Störungen der Schilddrüsenfunktion und beim Effort-Syndrom

Authors

  • G. Siebers

    1   Aus dem Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich GmbH. (Direktor: Prof. Dr. med. L. E. Feinendegen)
  • H. Schicha

    1   Aus dem Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich GmbH. (Direktor: Prof. Dr. med. L. E. Feinendegen)
  • V. Becker

    1   Aus dem Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich GmbH. (Direktor: Prof. Dr. med. L. E. Feinendegen)
  • K. Vyska

    1   Aus dem Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich GmbH. (Direktor: Prof. Dr. med. L. E. Feinendegen)
  • L. E. Feinendegen

    1   Aus dem Institut für Medizin der Kernforschungsanlage Jülich GmbH. (Direktor: Prof. Dr. med. L. E. Feinendegen)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Eingegangen:28. Oktober 1974

Publikationsdatum:
10. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Der Einfluß einiger extrakardialer Faktoren auf die minimalen kardialen Transitzeiten (MTTs) wurde in 170 Messungen an 134 Patienten geprüft.

Die MTTs wurden als Erscheinungszeitdifferenzen des radioaktiven Indikators Indium-113m-DTPA mit Hilfe einer Gamma-Kamera differenziert in den einzelnen Herzsegmenten bestimmt. Es wurden Patienten mit Effort-Syndrom, Hyperthyreose vor und nach thyreostatischer Therapie, thyreogener Myokardiopathie und Athyreose vor und nach Hormonsubstitution untersucht.

Effort-Syndrome und Hyperthyreosen können unabhängig von einer bestehenden Tachykardie verkürzte MTTs aufweisen. Dementsprechend kann die MTT-Verlängerung bei thyreogener Myokardiopathie durch diese hyperzirkulatorische Komponente teilweise kaschiert sein.

Andererseits weisen Hypo- und Athyreosen auch ohne Herzinsuffizienz verlängerte MTTs auf, die sich nach Hormonsubstitution rasch normalisieren.

Die Daten zeigen, daß bei der Beurteilung der Herzfunktion auf Grund der durch die MTTs erfaßten kardialen Volumenverhältnisse der Schilddrüsenfunktionszustand berücksichtigt werden muß, da eine quantitative Abhängigkeit von den Schilddrüsenhormonspiegeln im Serum vorliegt.