Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(01): 58
DOI: 10.1055/s-0038-1625778
Sitzung 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die T-Bone Studie: Vergleich unterschiedlicher Trainingsmethoden bei Osteopeniepatientinnen

Y Landkammer
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
R Sassmann
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
F Rieder
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
4   IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft, Universität Salzburg, Salzburg
,
T Johannson
2   Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
C Kneidinger
3   Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
H Kässmann
3   Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
C Pirich
3   Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
,
A Wicker
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg
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Publication History

Publication Date:
15 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Täglich werden 1.700 osteoporosebedingten Knochenbrüchen allein in Europa diagnostiziert, bedingt durch intrinsische (z.B.: Alter, genetische Faktoren, ...) und extrinsische (z.B.: zu geringer BMI, Bewegungsmangel, Vitamin D Mangel, Alkohol- und Nikotinmissbrauch, ...) Faktoren. Allein in Österreich entstehen jährlich knapp € 700 Mio. Versorgungskosten durch ca. 600.000 – 700.000 Betroffene, was die Wichtigkeit der Osteoporoseprävention unterstreicht. Als präventive und rehabilitative Maßnahmen stehen die medikamentöse so wie die physikalische Therapie zur Verfügung, wobei die physikalische Therapie als präventive Strategie an Bedeutung gewinnt.

Teilnehmerinnen: Im Rahmen der T-Bone Studie erfolgte eine randomisierte Zuteilung von 65 postmenopausale Frauen mit Osteopenie (T-Wert: -1,0 bis -2,5) in die sportwissenschaftliche Trainingsgruppe und Vibrationstrainingsgruppe (Galileo) sowie eine Kontrollgruppe.

Methoden:

Die Dauer der Trainingsintervention wurde mit 52 Wochen festgelegt und mit einer Frequenz von 2 Einheiten/Woche durchgeführt. Folgende 4 Messzeitpunkte dienten zur Erhebung der Eckdaten: TO: vor Beginn des Trainings; T6: nach 6 Monaten Training; T12: nach 12 Monaten Training; T15: 15 Monate nach Trainingsbeginn als Follow-Up. Als primärer Endpunkt wurde die Knochendichte (DXA) der Lendenwirbelsäule und der linken Hüfte ermittelt. Weiters erhoben wurde die Kraftfähigkeit der Quadrizeps- und Hamstringmuskulatur (Biodex System 4 Pro), die Gleichgewichtsfähigkeit (Gleichgewichtstest nach Wydra & Bös), das körperliche Aktivitätslevel (IPAQ) sowie das Wohlbefinden (EQ-5D) der Studienteilnehmerinnen.

Ergebnisse:

In der Veränderung des T-Scores der Hüfte gesamt links zwischen der Baseline- und Endmessung zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Vibrations- und der Trainingsgruppe (p = 0,046) zu Gunsten des Vibrationstrainings.'Bei den sekundären Endpunkten zeigt sich signifikanter Unterschied in der VAS des EQ-5D zwischen der Trainings- und der Kontrollgruppe (p = 0,013). Ebenso ergibt sich zwischen diesen beiden Gruppen eine statistische Signifikanz (p = 0,030) bei der Betrachtung des relativen, maximalen Drehmoments (DMM/kg) bei einer Winkelgeschwindigkeit von 240 °/sek in die Knieextension.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse der T-Bone Studie sollen einen Beitrag dazu leisten, ob gezielte körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Veränderung der Knochendichte und damit im Verbindung zu bringenden Parameter (Kraftfähigkeit der unteren Extremität, Gleichgewichtsfähigkeit, etc.) bei Osteopeniepatientinnen hat. Die Arbeit soll auch Aufschluss darüber liefern, ob es diesbezüglich eine Präferenz zwischen sportwissenschaftlichen Training und Vibrationstraining gibt.