Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(01): 63
DOI: 10.1055/s-0038-1625798
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bewegungsintervention mit smoveys® für türkischstämmige Migrantinnen mit Mammakarzinom – Zwischenergebnis

F Cenik
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
,
M Keilani
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
,
D Schoberwalter
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
,
B Wagner
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
,
S Palma
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
,
A Ilhan-Mutlu
2   Universitätsklinik für Innere Medizin I; Medizinische Universität Wien, Wien
,
A Galid
3   Brustzentrum Hanusch-Krankenhaus, Wien
,
R Crevenna
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin; Medizinische Universität Wien, Wien
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Februar 2018 (online)

 

Hintergrund:

Regelmäßige körperliche Aktivität ist mittlerweile essentieller Baustein in der onkologischen Rehabilitation. Eine Intervention mit dem Schwingringsystem smovey® hat sich als sinnvolle Option erwiesen (Wien Klin Wochenschr 2015;127:751 – 755). In Österreich leben rund 260 000 türkischstämmige MigrantInnen (die häufigste Neoplasie bei türkischen Frauen ist das Mammakarzinom), welche durch Sprachbarrieren, religiös-kulturelle Unterschiede sowie Hemmungen einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben. Ziel dieser Pilotstudie (Gewinner eines Förderungspreises des „Medizinisch-Wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien“, Projektnummer: 15122) mit dem Fokus auf Gender-/Diversity-Aspekte (weibliches Geschlecht, Migrationshintergrund, Minorität, chronische Erkrankung/Behinderung, kulturell-religiöse Unterschiede mit den Prämissen Inklusion, Akzeptanz, Toleranz sowie fairer Zugang zum Gesundheitssystem) ist die Implementierung und Evaluierung einer Trainingsintervention mit smoveys® für türkischstämmige Migrantinnen mit Mammakarzinom.

Methodik:

Prospektive Pilotstudie (MUW-EK-Nr.:1429/2015) mit türkischstämmigen Brustkrebspatientinnen nach abgeschlossener Primärtherapie mit den Zielparametern Akzeptanz, Machbarkeit sowie Effekten im prä/post-Vergleich. Assessment: 6'-walk-test, Hand-Dynamometrie, Bioimpedanzanalyse, SF-36 (Baseline, nach 3, 6 und 12 Monaten). Intervention 12 Wochen supervidiertes Bewegungsprogramm mit smovey®-Schwingringsystem, danach selbständige Fortsetzung für 9 Monate.

Ergebnisse:

Die ersten Trainingsgruppe mit 5 Patientinnen (1 Dropout aufgrund eines Rezidivs) startete im Februar 2017 und zeigte insgesamt eine ausgezeichnete Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Maßnahme [durchschnittliche Trainingsfrequenz von 4 Mal/Woche (2 – 6), durchschnittliche Trainingsdauer von 47 min/Einheit (41 – 57), subjektive Bewertung „sehr gut“] sowie positive Effekte im prä/post-Vergleich [Gehstrecke (+7%), Kraft (rechts +38%, links +31%), Lebensqualität]. Prozentueller Zellanteil und Phasenwinkel (Anstieg) sowie Fettmasse (Reduktion) entwickelten sich im Sinne eines Trainingseffekts.

Schlussfolgerungen:

Das Zwischenergebnis dieser ersten Trainingsgruppe weist auf eine ausgezeichnete Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Intervention (Trainingsintervention mit smoveys® für türkischstämmige Migrantinnen mit Mammakarzinom) im Rahmen dieser Untersuchungspopulation hin. Auch die 3-Monats-Ergebnisse (prä/post-Vergleich) geben Hinweise auf positive Effekte auf die Gehstrecke, Kraft, Lebensqualität, Ergebnisse der BIA hin. Einschränkend muss auf die noch geringe Fallzahl dieses noch laufenden Projekts hingewiesen werden.