Schlaf 2015; 04(03): 134-140
DOI: 10.1055/s-0038-1626144
Review
Schattauer GmbH

Schlafentzug wirkt antidepressiv

Ein noch immer ungeklärtes Paradoxon
Michael H. Wiegand
1   Schlafmedizinisches Zentrum, im Klinikum rechts der Isar, TUM Ismaninger Str. 22 81675 München Tel. 089/41404248, eMail: michael.wiegand@lrz.tum.de
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Saskia Hudjetz
2   Assistenzärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinik Höhenried, Abteilung für Psychosomatik 82347 Bernried Tel. 0851/5824–0, eMail: Saskia.Hudjetz@web.de
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Februar 2018 (online)

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In den letzten Jahren ist die therapeutische, präventive und rezidiv-prophylaktische Wirkung eines objektiv wie subjektiv „guten“ Schlafes in Hinblick auf psychische und körperliche Erkrankungen Gegenstand intensiver Forschungen gewesen, deren Ergebnisse durchgehend konvergieren und, nebenbei, eine Jahrhunderte alte Binsenweisheit bestätigen: schlechter Schlaf ist auf die Dauer gesundheitsschädlich, und guter Schlaf ist eines der besten (All-)Heilmittel. Dass unter bestimmten Bedingungen bei depressiven Patienten zumindest akut genau das Gegenteil gelten kann, ist ein bis heute wissenschaftlich ungeklärtes Paradoxon und eine bleibende Herausforderung für die psychiatrische Forschung.