Zusammenfassung
In den letzten Jahren konnte durch zahlreiche Arbeiten bestätigt werden, dass endokrine Störungen bei Frauen und Männern mit Epilepsien vergesellschaftet sind. Die Fertilität epilepsiekranker Frauen ist auf 50-80% im Vergleich zu gesunden gleichaltrigen vermindert. Bei Männern sind vor allem Untersuchungen zu Sexualfunktionsstörungen, z. B. erektiler Dysfunktion (ED), bekannt. Diese treten bei ca. 57% an Epilepsie erkrankter Männer auf, im Gegensatz dazu nur etwa bei 3-9% der Normalbevölkerung. Als Ursachen für hormonelle Störungen werden sowohl die Krankheit Epilepsie selbst als auch Antiepileptika mit deren spezifischen Nebenwirkungsprofilen angesehen. Die Kenntnis um endokrine Störungen als Folge der Epilepsieerkrankung bzw. der antiepileptischen Medikation ermöglicht die erforderliche Beratung und Behandlung betroffener Patienten. Im Folgenden werden mögliche Einflüsse der Epilepsien sowie der Antiepileptika auf das System der Sexualhormone erläutert.
Summary
Reproductive endocrine disorders are commonly associated in women and men with epilepsy. Women with epilepsy are less fertile (50-80%) compared to a healthy population. Men with epilepsy have been found to have an increased risk of erectile dysfunction; up to 57% compared with 3-9% in the general population. These findings have been attributed to epilepsy itself, but antiepileptic drugs also have various effects on endocrine function. Knowledge about reproductive dysfunctions in epileptic patients enables necessary consultations and treatment of concerned patients. Influence of epilepsies and antiepileptic drugs on sexual hormone system will be explained.
Schlüsselwörter
Epilepsie - Hormone - Sexualfunktionsstörungen
Keywords
Epilepsy - hormonal changes - reproductive dysfunctions