Zusammenfassung
Von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind in Deutschland
2 bis 7% der Kinder und Jugendlichen betroffen. Bei mindestens einem Drittel der diagnostizierten
Kinder persistieren die ADHS-Symptome bis ins Erwachsenenalter. Die häufigste medikamentöse
Behandlungsmethode ist die Psychostimulanzientherapie, die aber nicht unumstritten
ist und von vielen Eltern abgelehnt wird. Seit etwa 20 Jahren wird diskutiert, ob
ein Mangel an langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LCPUFAs) ein Risikofaktor
für die Entstehung von ADHS sein könnte.
Das Ziel des vorliegenden Übersichtsartikels ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse
aus Interventionsstudien, die Hinweise zur Wirksamkeit einer LCPUFA-Supplementierung
als Therapieoption bei Kindern mit ADHS zu geben.
Summary
In Germany, 2 to 7% of children and adolescents are affected by attention-deficit/hyperactivity
disorder (ADHD). At least one third of the diagnosed children continue to manifest
ADHD symptoms into adult life. Stimulant medication is the most frequently used treatment
procedure, although it is controversial and not accepted by all parents. Fatty acid
deficiency was first proposed as a possible risk factor for the development of ADHD
more than 20 years ago.
The objective of the current article is to review the evidence for the benefit of
LCPUFA supplementation as a therapy option for children with ADHD.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - langkettige mehrfach ungesättigte
Fettsäuren - Interventionsstudien
Keywords
Attention-deficit/hyperactivity disorder - polyunsaturated long-chain fatty acids
- intervention studies