Nervenheilkunde 2013; 32(07): 466-470
DOI: 10.1055/s-0038-1628524
Neuroradiologie
Schattauer GmbH

Endovaskuläre Aneurysmatherapie

UpdateUpdate on endovascular aneurysm treatment
I. Wanke
1   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie Universitätsklinikum Essen
2   Klinik Hirslanden Zentrum für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie Zürich, Schweiz
,
M. Forsting
1   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie Universitätsklinikum Essen
,
D. A. Rüfenacht
2   Klinik Hirslanden Zentrum für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie Zürich, Schweiz
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Publikationsverlauf

eingegangen am: 11. März 2013

eingegangen am: 13. März 2013

Publikationsdatum:
24. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Das Blutungsrisiko intrakranieller Aneurysmen ist multifaktoriell und hängt neben anderen Faktoren nicht nur von der Aneurysmalokalisation und -größe ab, sondern auch von der Aneurysmakonfiguration. Ein unregelmäßig geformtes Aneurysma ist gekennzeichnet durch umschriebene Schwachstellen, entstanden als mögliche Reaktion thrombusinduzierter reaktiver Entzündung. Dies wird als Vorläufer der Aneurysmaruptur angesehen. Aktuelle Metaanalysen zeigen, dass die endovaskuläre Therapie (EVT) nicht rupturierter Aneurysmen im Vergleich zur neurochirurgischen Ausschaltung mit niedrigerer Morbidität und Letalität durchgeführt werden kann. Zu berücksichtigen ist, dass Rezidivbehandlungen nach EVT insbesondere bei Aneurysmen größer als 15 mm vorkommen. Die Indikation zur Behandlung eines nicht rupturierten Aneurysmas sollten in der Aneurysmatherapie erfahrene Ärzte interdisziplinär vornehmen. Die Verfahren und die sich stetig neu entwickelnden medizinischen Produkte zur endovaskulären Aneurysmatherapie ermöglichen, dass eine Vielzahl von Aneurysmen endovaskulär mit hoher Effizienz versorgt werden können. Der Einsatz eines Flow diverter ist sehr effektiv zur Aneurysmabehandlung, die Indikation muss aufgrund von Ischämierisiken, insbesondere an Gefäßen mit Perforatoren, jedoch sehr streng gestellt werden.

Summary

The bleeding risk of intracranial aneurysms depends on many factors and is not only determined by size and location but also by its configuration. An irregular configuration represents weak points in the aneurysm wall which may be due to thrombus formation with consecutive reactive local inflammation. This condition is thought to be preceding a rupture. Recently published meta data reveal that endovascular treatment (EVT) of nonruptured aneurysms can be performed with lower morbidity and mortality compared to surgical clipping. However, one has to concern that recurrence after EVT especially in aneurysms larger than 15mm can occur. The indication to treat an incidental aneurysm should be discussed interdisciplinary by physicians involved in aneurysm treatment. The methods and the continuously evolution of new embolisation devices for aneurysm treatment enable a high percentage of aneurysms to be treated with high efficacy. Implantation of a flow diverter is a very effective option to exclude aneurysmal flow but the indication to use it should be made rigorously since risk of ischemic lesions especially in parent artery with perforators is existent.