Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1628733
Endovaskuläre Behandlung von arteriovenösen Malformationen
Endovascular treatment of arterio-venous malformationsPublication History
Eingegangen am:
27 October 2009
angenommen am:
01 November 2009
Publication Date:
24 January 2018 (online)
Zusammenfassung
Arteriovenöse Malformationen (AVM) sind pathologisch angelegte Gefäße, die ohne Zwischenschalten von Hirngewebe einen AVShunt bilden. Durch den hohen arteriellen Druck und die pathologische Struktur der Gefäßwände besteht die Gefahr einer intrakraniellen Blutung. Die Blutung gehört zu den häufigsten klinischen Symptomen neben epileptischen Anfällen, chronischen Kopfschmerzen und fokal-neurologischen Defiziten ohne nachgewiesene Blutung. Das jährliche Blutungsrisiko liegt bei etwa 2 bis 4%. Folgende Parameter sind Kennzeichen für eine erhöhte Blutungsgefahr: kleine AV-Malformationen (Nidusgröße < 3 cm), tiefe Lage (perioder intraventrikulär, oder in den Basalganglien), tiefe venöse Drainage und venöse Stenose sowie assoziierte Aneurysmen juxtaoder intranidal. Bei bereits stattgehabter Blutung ist das Risiko einer Reblutung, insbesondere in den ersten sechs Monaten, deutlich erhöht. Die Indikation zur Behandlung einer AVM ist streng zu stellen und interdisziplinär zu treffen. Das Therapiekonzept sollte gemeinsam zwischen Neuroradiologen, Neurochirurgen und Strahlentherapeuten erarbeitet werden.
Summary
Intracranial arterio-venous malformations correspond to cerebrovascular anomalies composed of abnormally structured vessels forming a network or direct fistula without interposition of brain parenchyma.The most frequent clinical presentations of brain AV-malformations are hemorrhage, seizure, chronic headache, and focal deficit not related to hemorrhage. The estimated annual rupture rate is 2 to 4%. Several factors may increase the risk of a first hemorrhage such as small size (< 3 cm), deep location (basal ganglia, perior intraventricular), deep venous drainage, venous stenosis and associated aneurysms. The occurrence of a first hemorrhage seems to be associated with an increased risk of subsequent hemorrhage. The indication of AVM treatment should be made with caution and in an interdisciplinary manner together with neurointerventionalists, neurosurgeons and radiosurgeons.
- 1 Literatur zu diesem Artikel finden Sie unter www.nervenheilkunde-online.de