Nuklearmedizin 1991; 30(02): 55-60
DOI: 10.1055/s-0038-1629554
ÜBersichtsartikel - Review Articles
Schattauer GmbH

Verbesserte linksventrikuläre Ruhefunktion und -perfusion nach transluminaler koronarer Angioplastik

Improved Left Ventricular Function and Perfusion at Rest after Successful Transluminal Coronary Angioplasty

Autoren

  • H. Klepzig

    1   Aus der Abteilung für Kardiologie (Leiter: Prof. Dr. M. Kaltenbach), W-Frankfurt, FRG
  • R. Standke

    2   der Abteilung für Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. G. Hör) des Klinikums der Johann Wolfgang GoetheUniversität, W-Frankfurt, FRG
  • F.-D. Maul

    2   der Abteilung für Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. G. Hör) des Klinikums der Johann Wolfgang GoetheUniversität, W-Frankfurt, FRG
  • M. Kaltenbach

    1   Aus der Abteilung für Kardiologie (Leiter: Prof. Dr. M. Kaltenbach), W-Frankfurt, FRG
  • G. Hör

    2   der Abteilung für Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. G. Hör) des Klinikums der Johann Wolfgang GoetheUniversität, W-Frankfurt, FRG
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Eingegangen: 15. Oktober 1990

Publikationsdatum:
05. Februar 2018 (online)

The purpose of this study was to evaluate left ventricular function and perfusion at rest before and after percutaneous transluminal coronary angioplasty. In consecutive 69 patients in whom coronary stenoses were dilated, the radionuclide left ventricular ejection fraction at rest increased significantly. In 26 of these patients, the ejection fraction increased by at least 4%. In these patients, exercise-induced ischemic ST depression had been more pronounced than in the others. 36 other patients underwent 201TI myocardial scintigraphy before and after angioplasty. Twelve patients in whom pre-PTCA images had revealed regions with irreversible 201TI uptake defects, showed normal 201TI distribution patterns on post-PTCA scintigrams. Post-exercise 201TI uptake (representing myocardial perfusion and metabolic activity) during pre-PTCA exercise stress tests was significantly lower in these cases. It is concluded that PTCA can improve left ventricular function and perfusion at rest. This improvement is most obvious in patients with pronounced exercise-induced myocardial ischemia as diagnosed by typical ST segment depression and reduced thallium uptake.

Zusammenfassung

In dieser Untersuchung sollte der Einfluß einer erfolgreichen perkutanen transluminalen koronaren Angioplastik (PTCA) auf die Funktion und Perfusion des linken Ventrikels in Ruhe geprüft werden. 69 Patienten wurden vor PTCA einer hochgradigen Koronarstenose einer Radionuklid-Ventrikulographie unterzogen. Die Kontrolle nach erfolgreichem Eingriff zeigte eine signifikante Zunahme der linksventrikulären Ruhe-Auswurffraktion. Bei 26 dieser Patienten war der Anstieg größer als 4%; sie wiesen im Belastungs-EKG vor PTCA eine ausgeprägtere Ischämiereaktion auf als die übrigen. Bei 12 von 36 anderen Patienten, die vor und nach PTCA einer 201T1-Myokardszintigraphie unterzogen wurden, zeigte sich nach erfolgreichem Eingriff der Befund einer »reperfundierten Narbe«: Sektoren, die vor PTCA narbentypisch einen verminderten Uptake sowie eine fehlende Redistribution des 201T1 aufwiesen, verhielten sich nach erfolgreichem Eingriff wie normal durchblutetes Myokard. Der wesentliche Unterschied zu den übrigen Patienten bestand in einem geringeren initialen 201T1-Uptake im Belastungstest vor PTCA, der die Perfusion und metabolische Aktivität des Myokards repräsentiert. Es wird gefolgert, daß eine erfolgreiche PTCA besonders bei Patienten mit hochgradiger Ischämie während Belastung die linksventrikuläre Funktion und Perfusion in Ruhe verbessert. Diese Ischämie ist erkennbar an einer ausgeprägten ST-Senkung bei der Ergometrie und einer verminderten 201T1-Aufnahme.