Two independent groups of patients were studied by bone scintigraphy to demonstrate age-dependent changes in the appearance time of fractures: 83 patients with 123 fractures of the spine showed neither by multiple regression analysis nor by separation into two subgroups (younger and older than 55 years) a clinical significant difference by scintimetric evaluation. A second group of 162 polytraumated patients demonstrated no age dependence of the rate of additional bone lesions shown by scintigraphy. Instead a clear dependence on the site of the lesion and the time after trauma was found: fractures of the shafts of long bones and fractures of the pelvis and spine showed up significantly later than fractures in the neighbourhood of the distal joints. 12-14 days after a trauma all fractures may be detected with a high accuracy independently from the fracture site (except for fractures of the skull which did not show up at all in most cases). Thus, the differences in the appearing time of fractures are not age- but site-dependent.
Zusammenfassung
An zwei unabhängigen Patientenkollektiven wurde die Altersabhängigkeit traumatisch induzierter ossärer Umbaureaktionen überprüft. Die Szintimetrie von 123 Wirbelsäulenfrakturen bei 83 Patienten mit einem mittleren Alter von 53,8 Jahren zeigte keinen signifikanten Unterschied des ossären Umbauverhaltens in der Gruppe der Patienten, die jünger als 55 Jahre waren, im Vergleich zu einer 2. Altersgruppe über 55 Jahre. Die Untersuchung eines anderen Kollektivs mit polytraumatisierten und mehrfachverletzten Patienten ergab keine eindeutige Altersabhängigkeit im Nachweis zusätzlicher knöcherner Verletzungen durch die Skelettszintigraphie. Hingegen fand sich eine deutliche Abhängigkeit der Nachweiswahrscheinlichkeit vom Verletzungsort im Skelettsystem und der Zeit nach dem Trauma: Schaftfrakturen der Extremitäten und Verletzungen im Bereich des Körperstammes zeigte im Vergleich zu gelenknahen distalen Extremitätenverletzungen ein deutlich späteres Auftreten der ossären Umbaureaktion im Szintigramm. Etwa 12-14 Tage nach einem Trauma ließen sich alle knöchernen Verletzungen unabhängig vom Verletzungsort mit großer Sicherheit szintigraphisch nachweisen. Eine Sonderstellung nehmen knöcherne Verletzungen der Schädelkalotte ein, die sich in der Mehrzahl der Fälle szintigraphisch nicht nachweisen ließen. Unterschiedliche Erscheinungszeiten der Frakturen im Skelettszintigramm sind somit nicht alters- sondern lokalisationsabhängig.