Zusammenfassung
Ein im Normbereich gelegener TSH-Basalspiegel erlaubt heute im Screening den Ausschluß einer Schilddrüsenfunktionsstörung. Die vorliegende Studie überprüfte die Wertigkeit der TSH-Bestimmung zum Hinweis auf eine Schilddrüsenautonomie und damit die Indikation zur weiterführenden Schilddrüsendiagnostik. Hierzu wurden in einer retrospektiven Analyse 310 Patienten, die eine klinische Euthyreose bei normalen peripheren Schilddrüsenhormonparametern boten, ausgewertet. Der positive prädiktive Wert zur Diagnose einer Schilddrüsenautonomie errechnete sich mit 55,5%, der negative prädiktive Wert zum Ausschluß einer Schilddrüsenautonomie mit 87%. Somit erlaubt der TSH-Basisspiegel die Diagnose einer Schilddrüsenautonomie nicht. Der Ausschluß der Schilddrüsenautonomie kann jedoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 87,7% geführt werden, wenn der TSH-Spiegel über 0,5 mU/l liegt. Ein TSH-Spiegel unter 0,3 mU/l läßt mit einer Wahrscheinlichkeit von 72,5% auf das Vorliegen einer Autonomie schließen.
Summary
A normal baseline TSH serum concentration is accepted as excluding thyroid dysfunction. The present study examined the usefulness of that concentration as a screening test for functional autonomy. 310 patients were retrospectively examined. They were all clinically euthyroid and had normal peripheral thyroid hormone concentrations. The postive predictive value for the confirmation of autonomy was 55.5%, the negative predictive value for the exclusion of autonomy 87.7%, using 0.5 mU/l as a lower limit. The probability for the presence of thyroid autonomy in patients with a TSH serum concentration below 0.3 mU/l was 72.5%.
Schlüsselwörter
Basaler TSH-Spiegel - stimulierter TSH-Spiegel - funktionelle Schilddrüsenautonomie - Screening
Key words
Basic TSH level - stimulated TSH level - thyroid autonomy - screening