Nuklearmedizin 1993; 32(01): 6-10
DOI: 10.1055/s-0038-1629635
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Das »white hole«-Phänomen - ein möglicher Funktionsparameter der ungetriggerten 201T1-Myokardszintigraphie

The White-Hole Phenomenon - a Potential Parameter of Function in Non-Gated 201T1 Myocardial Scintigraphy
H. Horn
1   Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Ulm und der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Kiel, FRG
,
R. Magerle
1   Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Ulm und der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Kiel, FRG
,
M. Clausen
1   Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Ulm und der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Kiel, FRG
,
R. Weller
1   Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Ulm und der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Kiel, FRG
,
E. Henze
1   Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Ulm und der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Kiel, FRG
› Institutsangaben
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 09. Juni 1992

in revidierter Form: 01. Oktober 1992

Publikationsdatum:
02. Februar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Es wurde bei 50 Patienten - darunter 44 Infarktpatienten deren Szintigramm das »white hole«-Phänomen aufwies, retrospektiv dessen relative Größe, bezogen auf das mittlere Ventrikelvolumen, mit der aus der Kontrastventrikulographie bestimmten Auswurffraktion korreliert. Eine relative »white hole«- Größe von 13,7% wurde als oberer Grenzwert festgelegt. Es errechnete sich eine Sensitivität von 45% und eine Spezifität von 93%, daß bei Patienten mit vergrößertem »white hole« eine verminderte Auswurffraktion vorlag. Die Sensitivität für das Vorliegen einer normalen Auswurffraktion bei normaler Größe des »white hole« lag bei 72% bei einer Spezifität von 82%. Der positive Vorhersagewert (Vorliegen einer verminderten Auswurffraktion bei einer »white hole«-Größe von mehr als 13,7%) lag bei 82%. Damit erweist sich das relative Volumen des »white hole« als einfach zu bestimmender ergänzender Parameter, der eine zumindest semiquantitative Funktionsaussage im Rahmen der 201TI-Myokardszintigraphie zuläßt.

Summary

In 50 patients with a “white hole” in their scintigram - among them 44 patients with a history of myocardial infarction - the relation between its relative volume and the ventriculographically determined ejection fraction was studied retrospectively. A relative volume of the “white hole” larger than 13.7% showed a specificity of 93% and a sensitivity of 45% for a decreased ejection fraction and had a significant correlation of r = −0.54 (alpha = 0.01) with the ejection fraction. Thus the relative volume of the “white hole” derived automatically from 201TI-SPECT is an easy-to-determine additional parameter which allows an at least semiquantitative statement about the function of the left ventricle.