Nuklearmedizin 1994; 33(03): 93-98
DOI: 10.1055/s-0038-1629701
Original Article
Schattauer GmbH

Szintigraphische Darstellung von Adenomen der Nebenschilddrüse mit 99mTc-Sestamibi in einem Strumaendemiegebiet

Imaging of Parathyroid Adenomas with 99mTc-Sestamibi in an Endemic Goiter Area
K. Joseph
1   Aus der Abteilung für Klinische Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. K. Joseph) und der Klinik für Allgemeinchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Rothmund) des Klinikums der Philipps-Universität Marburg, FRG
,
U. Welcke
1   Aus der Abteilung für Klinische Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. K. Joseph) und der Klinik für Allgemeinchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Rothmund) des Klinikums der Philipps-Universität Marburg, FRG
,
H. Höffken
1   Aus der Abteilung für Klinische Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. K. Joseph) und der Klinik für Allgemeinchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Rothmund) des Klinikums der Philipps-Universität Marburg, FRG
,
T. Koppelberg
1   Aus der Abteilung für Klinische Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. K. Joseph) und der Klinik für Allgemeinchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Rothmund) des Klinikums der Philipps-Universität Marburg, FRG
,
M. Rothmund
1   Aus der Abteilung für Klinische Nuklearmedizin (Leiter: Prof. Dr. K. Joseph) und der Klinik für Allgemeinchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Rothmund) des Klinikums der Philipps-Universität Marburg, FRG
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 25. November 1993

in revidierter Form: 25. Dezember 1993

Publikationsdatum:
04. Februar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Als nuklearmedizinische Standardmethode zur Darstellung von Adenomen der Nebenschilddrüsen gilt die Tl/Tc-Subtraktionsszintigraphie. Ziel dieser Untersuchung war es zu untersuchen, ob sich 99mTc-Sestamibi, das sich als Ersatz für 201TI in der Myokardszintigraphie bewährt hat, auch in einem Strumaendemiegebiet zur Nebenschilddrüsenszintigraphie eignet. Wir untersuchten 25 Patienten mit klinisch und biochemisch gesichertem primären und 9 mit sekundärem Hyperparathyreoidismus (HPT) am Tage vor der Operation. 5 Patienten, bei denen der zunächst vermutete HPT ausgeschlossen werden konnte, dienten als Kontrollgruppe. Planare Aufnahmen der Halsregion und des Mediastinums wurden 5, 15 und 120 min nach der i.v. Injektion von 444 MBq 99mTc-Sestamibi durchgeführt. Im Mibi-Szintigramm wurden 20 der 25 Adenome richtig lokalisiert, während sich nur bei 6 der 9 Patienten mit sekundärem HPT eine lokale Anreicherung fand. Die Ursache eines falsch-positiven Befundes war ein follikuläres Adenom der Schilddrüse. Die Nebenschilddrüsenszintigraphie mit 99mTc-Sestamibi als einziges Radiopharmakon hat mit 80% die gleiche Sensitivität im Adenomnachweis wie die Tl/Tc-Subtraktionsszintigraphie. Da im Strumaendemiegebiet die Prävalenz von Schilddrüsenadenomen hoch ist, muß mit einer höheren Rate falsch-positiver Befunde auch dieser Methode gerechnet werden.

Summary

Recently 99mTc-Sestamibi (MIBI) has been introduced into parathyroid imaging. The purpose of this study was to evaluate the MIBI scan in an endemic goiter area. 25 patients with primary and 9 with secondary hyperparathyroidism (HPT) underwent a MIBI scan one day prior to surgical exploration of the neck. Cervico-thoracic planar scintigraphy was performed 5, 15 and 120 min after i. v. injection of 444 MBq of 99mTc-Sestamibi. The MIBI scan correctly detected 20 of 25 adenomas in 25 patients with pHPT. In only 6 of 9 patients with parathyroid hyperplasia a focal uptake was found. The cause of one false-positive result in the control group was an increased MIBI uptake by a follicular adenoma of the thyroid. Parathyroid scintigraphy using 99mTc-Sestamibi as a single radiopharmaceutical is as sensitive in detecting and localizing parathyroid adenomas as the TI/Tc-scintigraphy. Due to a high prevalence of thyroid adenomas in an endemic goiter area a higher rate of falsely positive results may be expected.