Zusammenfassung
Genaue Daten über die Häufigkeit nuklearmedizinischer Untersuchungen und die damit
verbundene kollektive Strahlenexposition liegen bisher für die Bundesrepublik nicht
vor. Auf der Grundlage der Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, in der
sämtliche ambulanten kassenärztlichen Leistungen erfaßt sind, wird hier auf die Gesamtzahl
aller nuklearmedizinischen Untersuchungen hochgerechnet. Danach wurden im Jahre 1992
in den alten Bundesländern 2.3 Millionen nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt,
was 35 Untersuchungen pro 1000 Einwohnern entspricht. 77% der Untersuchten waren älter
als 40 Jahre. An der Spitze der Häufigkeitsstatistik stehen mit 51% die Schild-drüsenszintigraphie,
gefolgt von der Skelettszintigraphie (28%) und der Myokardszintigraphie (7%). Die
nach ICRP 53 berechnete durchschnittliche effektive Dosis liegt bei 3,5 mSv pro Untersuchung,
was 0,12 mSv pro Kopf entspricht. Den größten Anteil an der kollektiven effektiven
Dosis haben die Skelettszintigraphie mit 39% und die Myokardszintigraphie mit 35%;
die Schilddrüsenszinti-graphie trägt hierzu nur 10% bei. Korrigiert man die kollektive
effektive Dosis für das Geschlecht und das Lebensalter der Untersuchten, so reduziert
sie sich auf 1.4 mSv pro Untersuchung bzw. 0,05 mSv pro Kopf.
Summary
Up to now, exact data on the frequency and collective effective dose of nuclear medicine
examinations were missing for Germany. On the basis of official reimbursement statistics
for outpatients, compiled by the Kassenärztliche Bundesvereinigung, the total frequency
of nuclear medicine examinations is estimated. 2,3 million examinations have been
performed in 1992 in the western part of Germany, corresponding to 35 examinations
per 1000 inhabitants. 77% of the patients examined were older than 40 years. Thyroid
scintigraphy leads the frequency statistics with 51 %, followed by bone scintigraphy
(28%) and myocardial perfusion scans (7%). The mean effective dose per examination
according to ICRP 53, amounts to 3,5 mSv which corresponds to 0,12 mSv per caput.
The major contributions to the collective effective dose derive from bone scintigraphy
(39%) and myocardial perfusion scintigraphy (35%); the contribution of thyroid scintigraphy
to the collective effective dose is only 10%. If the data are corrected for sex and
age, the collective effective dose is reduced to 1,4 mSv per examination and to 0.05
mSv per caput, respectively.
Schlüsselwörter
Nuklearmedizinische Diagnostik - Häufigkeitsstatistik - kollektive effektive Dosis
Key words
Diagnostic nuclear medicine - frequency statistics - collective effective dose