Zusammenfassung
Ziel: Ziel dieser Untersuchung war es, den Verlauf einer endokrinen Orbitopathie (EO) während und nach einer Radioiodtherapie (RITH) zu erfassen und mit Ergebnissen der operativen und thyreostatischen Therapie zu vergleichen. Methode: In dieser Studie wurden 103 Verläufe einer RITH bei 82 Patienten und Patientinnen mit M.Basedow beurteilt. Der EO-Befund wurde vor und im Verlauf nach RITH mehrfach von einem einzigen erfahrenen Untersucher nach folgenden Kriterien erfaßt: 1. Verlauf der subjektiven Beschwerden, 2. NOSPECS-Klassifikation, 3. Exophthalmometrie, 4. Fotodokumentation. Der Beobachtungszeitraum betrug mindestens zwölf Monate. Die erreichte Herddosis lag im Mittel bei 210 ± 80 Gy. In 46 Fällen bestand vor RITH keine EO und bei 57 Fällen eine EO zwischen Grad I und IV. Ergebnisse: In elf Fällen kam es zu einer Verbesserung und in acht Fällen zu einer Verschlechterung der EO. In 84 Fällen blieb der EO-Befund unverändert. Aus unseren Daten ergeben sich Hinweise, daß es bei einer erreichten Herddosis von weniger als 200 Gy, einem prätherapeutischen Schilddrüsenvolumen größer 55 ml oder Durchführung der RITH bei vorbestehender EO ohne begleitende Cortisontherapie gehäuft zu einer Verschlechterung des EO-Befundes kommen kann. Schlußfolgerung: Im Vergleich zur Operation und thyreostatischen Therapie besteht bei RITH unter Cortison kein erhöhtes Risiko einer EO-Verschlechterung.
Summary
Aim: Our goal was to show the development of EO in RITH and compare it with the outcome of surgery or thyreostatic therapy. Methods: In this study 103 cases of an RITH at 82 patients were performed. The EO findings were measured before RITH and several times afterwards by the same experienced researcher according to the following criteria: 1. subjective complaints, 2. NOSPECS-classification, 3. exophthal- mometry, 4. by photo. The observation period was at least 12 months. The measured dosage to the thyroid gland was on average 210 ± 80 Gy. In 57 cases no EO and in 46 cases an EO of grades I to IV before therapy occurred. Results: In 11 cases there was an improvement and in 8 cases a worsening of the EO. In 84 cases the EO findings remained unchanged. Our data pointed towards the fact that with an achieved dosage to the thyroid of less than 200 Gy, a pretherapeutic thyroid gland volume greater than 55 ml, or implementation of RITH with preexisting EO without accompaning Cortison therapy can worsen the EO findings. Conclusion: In comparison to surgical or thyreostatic therapy there was no increased risk of EO during or subsequent to RITH under Cortison.
Schlüsselwörter
Radioiodtherapie - Endokrine Orbitopathie - M. Basedow
Keywords
Radioiodine therapy - endocrine ophthalmopathy - Graves’ disease